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neten dominanten Kontrollvorstellungen notiert werden (wenn
z.B. der Zufall kurz als Residualkategorie erwähnt wird,
oder wenn z.B. eigene Aggressivität als Reaktion auf äußere
Zwänge einsetzt o.ä.). Hier sollte möglichst auf Belegstel-
len verwiesen werden, wenn solche Relativierungen nicht
schon in 1.3 belegt sind.
1.6 Die Gesamtsequenz wird weiter danach ausgewertet, in wel-
cher Weise die thematisierte Kontrollvorstellung situativ,
bereichsspezifisch oder biographisch verortet wird bzw.
welche Kontexte subjektiv relevant sind (z.B. Arbeit, Frei-
zeit, früherer oder künftiger, antizipierter kritischer
Übergang in der Arbeitsbiographie, soziale Kontakte in Ar-
beit und/oder Freizeit usw.). Damit oder mit fehlender Ver-
ortung sind zugleich Reichweite/Grad der Generalisiert-
heit/Abstraktheit der Kontrollvorstellung gekennzeichnet
(z.B.: gilt "immer und überall"). Vermerkt werden kann
außerdem, wenn ein situativ gebundenes Beispiel anschlie-
Bend explizit generalisiert wird.
1.7 Neben dieser lokalen und zeitlichen Verortung in Kontexten
(1.6) kann es sinnvoll sein, quasi die innere Verortung
bzw. die subjektive Valenz des Sequenzinhaltes zu notieren,
um z.B. äußere Lebens- und dazu gleichsam querliegende in-
nere Erfahrungsbereiche/Situationsklassen (wie Er-
folgs-/Mißerfolgssituationen) unterscheiden zu können. Im
Gegensatz zu den vorherigen Auswertungsschritten handelt es
sich hier um eine viel stärker interpretative, u.U. nicht
ganz eindeutige Einschätzung des Auswerters, die möglicher-
weise auch nicht durch Einzelaussagen belegbar ist, sondern
die sich erst aus dem Gesamtkontext der Sequenz oder aus
der Art der Kommunikation im Interview erschließen läßt.
Hier kann der Auswerter über eine Einschätzung der generel¬
len Valenz (positiv: +; negativ: -) allenfalls nach An-
haltspunkten für eine feinere Differenzierung suchen. Bei-
spielsweise können Personmerkmale sowie eigenes Handeln
subjektiv positiv bewertet werden, nur das Handlungsresul-