Full text: Lebensverläufe und Wohlfahrtsentwicklung - [Methodenberichte zur Stichprobe, Durchführung und Datenaufbereitung der Pilotstudie und Haupterhebung 1980 - 82] (T. 1)

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eindeutigen, klaren Formulierungen und konkreten Inhalten enthält, 
provozierte auf der anderen Seite einen umgekehrten Effekt in der 
Wahrnehmung mancher Interviewer. Der kompliziert aufgebaute Fra- 
gebogen sah 'leichter' aus, als er sich dann in der Durchführung 
erwies. Beide Phänomene - übertriebener Optimismus und Komplexi- 
tätsschock - konnten zur Verunsicherung der Bearbeiter führen und 
haben sicherlich die Voreingenommenheit der Interviewer gegenüber 
diesem Fragebogen mit provoziert. 
Diese - hier nur angerissenen - Probleme der Erhebungsmethode zei- 
gen deutlich, daß eine besondere Aufgabe dieser Untersuchung darin 
bestand, den Interviewern ein solches von üblichen Routinen abwei- 
chendes Instrument zu vermitteln, um sie in den Stand zu setzen 
damit auch adaequat umzugehen. Im folgenden Abschnitt werden 
diesbezügliche Maßnahmen beschrieben. 
5.1.2 Interviewerschulung 
Die Stichprobe der Studie wies eine breite Streuung auf. Nach An- 
zahl der zu bearbeitenden Samplingpoints in zwei ADM-Netzen muß- 
ten deshalb mehr oder weniger ortsansässige Interviewer eingesetzt 
werden. Die Bearbeitung größerer Gebiete durch einen einzigen In- 
terviewer erwies sich als zu zeit- und spesenaufwendig. Eine münd- 
liche Einweisung konnte in Anbetracht der Zahl der Interviewer und 
der hohen Spesen nicht durchgeführt werden, obwohl dieses Verfah¬ 
ren sicherlich bessere Chancen zur Schulung, aber auch zu spezifi- 
schem Training geboten hätte. Es war andererseits allen verantwort- 
lichen Mitarbeitern klar, daß man den Interviewer mit diesem Instru- 
ment nicht ohne spezielle Hilfe ins Feld schicken konnte. In Zusam¬ 
menarbeit mit dem die Erhebung durchführenden Institut GETAS 
wurde deshalb ein sehr ausführliches Anschreiben an die einzuset- 
zenden Interviewer konzipiert. Abweichend vom üblichen Schema 
eines Schulungspapieres stellt es den Versuch dar, nicht nur techni- 
sche Regeln und spezifische Anweisungen zu geben, sondern die we- 
sentlichen Gedanken der Erhebungsmethodik zu vermitteln. Zum Ver-
	        
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