Full text: Lebensverläufe und Wohlfahrtsentwicklung - [Methodenberichte zur Stichprobe, Durchführung und Datenaufbereitung der Pilotstudie und Haupterhebung 1980 - 82] (T. 1)

3 - 
bahn und den Prozeß der beruflichen Bildung oder die Erwerbskarrie- 
re) in wenige Einzelvariablen. Insbesondere die Übergänge zwischen 
Bildungs-, Berufs- und Familiensystem werden konzeptuell und empi¬ 
risch nicht hinreichend erfaßt. Das in diesem Kontext verwandte 
konzeptuelle Schema des Schichtungsprozesses ist relativ abstrakt 
und verdeckt die parallelen und sich überlappenden institutionellen 
'Karrieren' in Familie, Bildung und Beruf. Mit der Ausdehnung des 
Forschungsgegenstands auf Frauen ergibt sich notwendig die Einbe- 
ziehung des Familienzyklus und der Fruchtbarkeitsgeschichte in die 
Mobilitätsanalyse. Die Wiederentdeckung großer, historisch bedingter 
Unterschiede im Lebensverlauf von Geburtskohorten führte zur Ab- 
kehr von universalistischen Erklärungs- und aggregierten Beschrei- 
bungsmustern und zum Postulat einer dritten Differenzierung der 
empirischen Messung und Analyse: neben mehrfachen Lebensbereichen 
und kontinuierlichen -verläufen die Differenzierung nach sozialhisto¬ 
risch unterschiedlich verorteten Kohorten. 
Im Arbeitsbereich Simulation des SPES-Projekts schließlich wurde 
zwar von vornherein eine mikroanalytische, auf den Lebensverlauf 
gerichtete Orientierung verfolgt. Die Datenbasis waren und sind aber 
fast ausschließlich Querschnittsdaten. Es war daher in hohem Maße 
wünschenswert, für den Sonderforschungsbereich Datenbestände zu 
generieren, die dem Modellansatz angemessen sind und es insbeson¬ 
dere erlauben, kausale Verknüpfungen auf der individuellen Ebene zu 
prüfen. 
1.2 Forschungsansatz 
Das Projekt 'Lebensverläufe und Wohlfahrtsentwicklung' stellte sich 
daher die Aufgabe der quantitativen Analyse der synchronischen und 
diachronischen Struktur der Lebensverläufe historisch verschieden 
gelagerter Geburtskohorten. Lebens verläufe werden konzeptuell unter 
drei Perspektiven erfaßt, die zugleich inhaltliche Problemfelder ab- 
grenzen und erkenntnisleitend für das methodische Instrumentarium 
der Datenerhebung und Datenauswertung sind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer