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Kohorten 1939-41 und 1949-51 (vgl. Schaubild
18 und 19). Bei der
ältesten Kohorte nehmen die Bildungseinflüsse kaum Einfluß auf
die Altersabhängigkeit (vgl. Schaubild 17).
Wenn man die drei Kohorten jeweils bei Frauen und Männern
hinsichtlich der Altersverteilungen miteinander vergleicht,
zeichnet sich folgendes Bild ab: a) Faktisch gibt es eine
Vorverlagerung des Heiratsprozesses, (dies zeigte sich schon oben
anhand der mittleren Wartezeit). b) Die Altersgradierung der
Heiratsentscheidung wird durch diese Bildungseinflüsse gedämpft.
Wie verändert sich die Altersabhängigkeit in der Kohortenabfolge,
wenn man die bremsenden Einflüsse des Berufszuganges und seines
sozialen Wandels in Rechnung stellt, indem man sie gewissermaßen
"abzieht"?. Da hier nicht mehr die Vorverlagerung oder der
Aufschub der Heiratsentscheidung per se im Vordergrund steht,
wollen wir die Heiratsprozesse der drei Kohorten (für Männer und
Frauen getrennt) zeitlich standardisieren. Dies erreichen wir
dadurch, daß wir für alle drei Kohorten die maximale
Heiratswahrscheinlichkeit auf den gleichen Zeitpunkt setzen.
Dafür wählen wir den Zeitpunkt, zu dem die älteste Kohorte die
maximale Heiratswahrscheinlichkeit aufweist. Die so
standardisierten Heiratsprozesse der drei Kohorten stehen bei den
Männern in folgendem Verhältnis zueinander (siehe Schaubilder
20,21).
Wenn man den unterschiedlichen Stellenwert des Berufszugangs bei
den drei Kohorten in Betracht zieht, wird deutlich, daß die
Alterskonzentration der Heiratsentscheidung zwischen der Kohorte
1929-31 und der Kohorte 1949-51 abnimmt. Der Unterschied ist
allerdings nicht sehr groß. Bei den Männern der Jahrgänge
1939-41 findet man dagegen eine Zunahme der Altersabhängigkeit,
sowohl relativ zu der Kohorte 1929-31 wie auch zur Kohorte
1949-51. Bei den Frauen (vgl. Schaubild 22 und 23) sind noch
deutlichere Veränderungen der bereinigten Altersabhängigkeit zu
beobachten. Sie betreffen vor allem den Zeitraum zwischen der
Kohorte 1939-41 und 1929-31. Die Ähnlichkeit der Heiratsprozesse
zwischen den Kohorten 1939-41 und 1949-51 ist sehr groß, aber nur
wenn man die Vorverlagerung und die Bildungseffekte der Kohorte
1949-51 außer acht läßt.