Full text: Applications of event history analysis in life course research

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fällt. Unser Modell nimmt als zusätzliche Information die 
Merkmale des Berufszugangs zur Vorhersage der Heiratsrate hinzu. 
Aufgrund der obigen Analyse können wir davon ausgehen, daß ein 
höherer Berufszugang die Heiratswahrscheinlichkeit zu jedem 
Zeitpunkt vermindert. Folgende Simulation bringt dies deutlich 
zum Ausdruck. Wenn wir zur Dauerabhängigkeit des Basismodells 
(dem Modell ohne Kovariaten) den gesamten Einfluß der Kovariaten 
des Vollmodells hinnehmen, dann wird die nicht-monotone 
Verteilung der Hazardrate stark abgeschwächt (siehe Schaubild 
12). Wie kann man auf der Basis dieser Zusammenhänge die 
bereinigte Altersabhängigkeit im Vollmodell interpretieren? 
Zunächst können wir bei allen Subgruppen, den Männern und Frauen 
der drei Kohorten, festhalten, daß der Einfluß der Wartezeit auf 
die Heiratsrate, auch unter Berücksichtigung der 
Bildungsvariablen, weiterhin hoch ist und signifikant bleibt 
(vgl. die Tabellen A-2, A-5, A-7 und A-8). Die 
Bildungsheterogenität der Subgruppen reicht demnach hier nicht 
zur Erklärung aus. 
Wenn wir diesen Alterseffekt mit jenem Alterseffekt 
vergleichen, der sich ergibt, wenn man keine Bildungsvariablen 
berücksichtigt, dann kann man feststellen, daß er bei allen 
Subgruppen größer ist. Wenn man keine Kovariaten zur Prädiktion 
der Heiratsrate hinzunimmt, dann kann man sagen, daß sich im 
Alterseffekt die gesamte beobachtbare Heterogenität der 
Populationen hinsichtlich der Heiratswahrscheinlichkeit 
ausdrückt. Berücksichtigt man Kovariaten, dann stellt man die 
durch sie evozierte Heterogenität in Rechnung. Der Alterseffekt 
spiegelt dann weniger Heterogenität wider und müßte kleiner 
werden. 
Dies entspricht dem üblichen Heterogenitätsargument. Man kann 
aber auch genau umgekehrt argumentieren: Die maximale 
beobachtbare Heterogenität der Heiratswahrscheinlichkeit in einer 
Population entspricht einer alterskonstanten Rate. Eine konstante 
Rate bedeutet, daß der Zeitpunkt der Heirat für die 
Wahrscheinlichkeit ohne Bedeutung ist, d.h. daß die 
Heiratswahrscheinlichkeit in jeder Altersstufe gleich ist. Dies
	        
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