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familiale Stellenwert des Bildungsweges bei Frauen und Männer,
gleich wären, würden Frauen sogar später als Männer heiraten.
In der ältesten Kohorte würde die Angleichung des
Alterseffektes von Frauen an den der Männer dazu führen, daß ihre
Wartezeit um 0.6 Jahre sinken würde, die Angleichung des
Bildungseinflusses würde zu einer Verminderung der mittleren
Wartezeit um um 0.5 Jahre führen. Würden dagegen der Altersprozeß
der Männer und deren Bildungseffekte für die Frauen gelten, dann
würden sie später als Männer heiraten.
Bei der mittleren Kohorte hätte die Angleichung der
Bildungsstruktur noch größere Effekte. Sowohl die Angleichung des
Alterseffektes wie auch die des Bildungseinflusses hat zur Folge,
daß der mittlere Unterschied der Wartezeiten von Männern und
Frauen fast verschwindet. Man kann sagen, daß Frauen später
heiraten würden, wenn sie bei gleichem Altersprozeß auch die
gleichen Bildungseffekte hätten wie die Männer.
Dies gilt gleichermaßen auch für die Kohorte 1949-51: erst wenn
man bei Frauen die gleichen Altersprozesse und
Bildungsverteilungen wie bei Männern finden würde, gäbe es keinen
geschlechtsspezifischen Heiratsprozeß in dieser Kohorte. Nur die
Angleichung des Bildungseinflußes reduziert zwar den mittleren
Altersunterschied, wie das auch für die Angleichung nur des
Altersprozesses zutrifft. Keines der beiden Merkmale allein kann
aber die Heiratsprozesse angleichen.
In gleicher Weise wollen wir nun die Angleichungssimulation für
die Bildungsmerkmale der Kohorten durchführen. Wir gleichen die
Bildungsmerkmale der Kohorten 1939-41 und 1949-51 an die
Bildungsmerkmale der Kohorte 1929-31 an.
Betrachten wir zunächst die Ergebnisse, die sich für die Frauen
ergaben (siehe Tabelle 16). Wenn sich zwischen den Kohorten der
Frauen nur der Alterseffekt verändert hätte, dann hätte eine
Vorverlagerung der Heirat deutlicher sein müssen, als es
tatsächlich der Fall war. D.h. die Veränderung der
Bildungsstruktur in den Kohorten 1939-41 und 1949-51 hat der