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Auswirkung auf das Inventions-/Innovationsverhalten der Unter-
nehmen ausüben sollen, treten noch Förderaspekte mit mittelbarem
und langfristigem Wirkungscharakter hinzu: Es sind dies die regu-
lativen Maßnahmen (etwa Patentgesetzgebung, Arbeitnehmererfindun¬
gen, Setzung technischer Normen) sowie die infrastrukturellen
Leistungen (Förderung von Informations- und Dokumentationsstellen,
Patentverwertungsstellen usw. - vgl. Volk, 1981, S. 82). Sie sind
ebenfalls marktorientiert und sollen zusammen mit den ansonsten
vorhandenen sogenannten Rahmenbedingungen insgesamt ein günstiges
Innovationsklima schaffen (Klimarelevanz der Maßnahmen in Ergän-
zung zur "Projekt"- beziehungsweise "Portfoliorelevanz" des indi¬
rekten Förderinstrumentariums, vgl. dazu Röthlingshöfer, 1977,
S. 15). Zugleich wird mit diesen Hilfen angestrebt, neben der
Förderung von FuE ("technology-push") auch den "technology-demand"
stärker als bisher zu fördern. Häufig wird dabei unterstellt,
daß die Technologieanwender bereit sind, ein Mehr an Information
in ein Mehr an Innovation umzusetzen und daß die qualifikatori-
schen und infrastrukturellen Voraussetzungen beim Technologiean-
wender dem Transfergegenstand entsprechen (vgl. Staudt, 1985,
Teil 1, S. 13).
Indirekte Maßnahmen respektive Verbesserung der Rahmenbedingun-
gen sind indessen nur eine Teilaktivität im forschungspoliti-
schen Förderkatalog des Staates. Hinzukommen Aktivitäten im Rah-
men der direkten, gezielten - projektbezogenen oder institutio¬
nellen - Förderung. Diese Aktivitätsschwerpunkte entstanden aus
unterschiedlichen Interventionsgründen: Während die indirekte
Förderung auf der prinzipiellen, vom Staat akzeptierten Funk-
tionsfähigkeit des Allokationsmechanismus basiert, beruht die
direkte Förderung auf der Einschätzung absoluten oder relativen
Marktversagens bei Produktion und Verteilung von Gütern und
neuem technischen Wissen. Es ist dies der bereits oben angedeu¬
tete Fall, in dem aufgrund genereller Marktferne bei der ange¬
strebten oder realisierten Lösung eines Technologieproblems und/
oder besonders hoher Risiken (zum Beispiel in der Ertragsaneig-
nung, der finanziellen Kapazität, der technischen Realisation)