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Die direkte Forschungsförderung schließt dabei folgende steue-
rungsspezifische Elemente ein: Die direkte institutionelle För-
derung als Globalförderung umfaßt die allgemeine Forschungsför-
derung (Wissenschaftler-Förderung, Aus- und Neubau von Hoch-
schulen u.a.m.) sowie die Förderung der erkenntnisorientierten
Grundlagenforschung. Die Mittelvergabe erfolgt bezüglich ihrer
sachlichen Verwendung frei von Auflagen.
Die direkte Förderung als Programmförderung (Projektförderung,
institutionelle Förderung) dagegen hat das Ziel, angewandte For-
schung und experimentelle Entwicklung im Rahmen vornehmlich der
naturwissenschaftlich-technischen Grundlagenforschung zu fördern.
Sie erfolgt über die Fachprogramme des BMFT" sowie über die Res¬
sortprogramme der übrigen Ministerien. Soweit die Durchführung
von Fachprogrammen und Ressortprogrammen in staatlichen oder in
staatsähnlichen Einrichtungen erfolgt, wird der Programmvollzug
inhaltlich und administrativ durch die Tätigkeit der Geschäfts-
führung und der Aufsichtsgremien als gewährleistet angesehen.
Werden Fachprogramme im nichtstaatlichen Bereich (zum Beispiel
im Wirtschaftssektor) gefördert, erfolgt die Vergabe der finan-
ziellen Mittel auf der Grundlage verbindlicher, inhaltlich defi-
nierter Fachprogramme und Förderrichtlinien (Bewirtschaftungs-
grundsätze für Zuwendungen auf Kostenbasis an Unternehmen der
gewerblichen Wirtschaft für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
(BKFT 75), BMFT, 1976). Die Förderung setzt voraus, daß bestimm-
te, von den Unternehmen ausgearbeitete und vorgeschlagene For¬
schungsprojekte sich in ihrer Formulierung und Zielsetzung "in
breit abgestimmte staatliche Schwerpunktprogramme einordnen"
(FB VI, S. 26). Die Form der Projektförderung als Teil der Pro¬
grammförderung dient deshalb - in Ergänzung der institutionellen
Programmförderung - "zur Durchführung spezifischer Forschung und
Entwicklung, die zur Erfüllung staatlicher Funktionsleistungen
notwendig sind. Kennzeichnend ... ist, daß der Staatsapparat
einen Einfluß auf die inhaltliche Seite von Forschungs- und
Technologieproduktion, das heißt deren Struktur und Richtung,
intendiert" (Bräunling und Harmsen, 1975, S. 53 f.).