Full text: Trommer, Ulrich: Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland 1965 - 1983

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schungsdurchführenden Institutionen. Ihre Inanspruchnahme ist 
fakultativ, die Mittelverwendung ist in der Regel a priori nicht 
zweckgebunden. 
Obwohl regelmäßig in der Literatur direkte und indirekte Förde- 
rung als Analyseinstrumente benutzt werden, sind die Begriffs- 
fassungen zur direkten Förderung nicht einheitlich und zum Teil 
situativ pragmatisch entstanden: Teils wird die direkte Förderung 
als Negativabgrenzung zur indirekten Förderung definiert, teils 
wird sie - nur auf den Wirtschaftssektor bezogen - als "projekt- 
programmbezogene Forschungsförderung" begriffen (FB VI, S. 26). 
Das BMFT selbst äußert beispielsweise in seinen Ausführun- 
gen zum Problem der "direkten" und "indirekten" Förderungs- 
maßnahmen für die Wirtschaft im FB VI Zweifel an der Ein- 
deutigkeit der Begriffsfassung. Es führt dazu aus: "Zutref- 
fender müßte (daher) von programm- und projektbezogener 
Forschungsförderung einerseits und nicht-projektgebundener, 
spezifisch aufwandsbezogener Forschungsförderung anderer- 
seits gesprochen werden." (FB VI, S. 26) 
Allerdings beseitigt auch diese Präzisierung nicht mögliche 
Mißverständnisse, die mit dem Wort "Programm" verbunden wer 
den können. Das Zitat weist die indirekte Förderung als eine 
'nicht-projektgebundene, spezifisch aufwandsbezogene" För¬ 
— 
- 
derung aus, die 
gemäß dem Sinn der obigen Erläuterung 
ansonsten aber "programmbezogen" ist. 
Dies trifft allerdings nur dann zu, wenn davon ausgegangen 
wird, daß jeglicher staatlicher Forschungsförderung implizit 
ein "Programm" unterliegt. Wenn man unterstellt, daß dies 
nicht gemeint ist, soll "programmbezogen" den Steuerungs¬ 
charakter der Förderung angeben. Und genau hier ergeben sich 
— 
die zwei verschiedenen 
- aus der Intentionsperspektive 
Formen der indirekten Förderung: Sie setzt sich zusammen 
aus den spezifisch-indirekten Maßnahmen mit Programmcharak- 
ter (zum Beispiel Erstinnovationsprogramm, Sonderabschrei- 
bungen für Umweltschutzgüter) einerseits sowie den global¬ 
indirekten Maßnahmen ohne staatlich vorgegebene Programm-/ 
Zweckbindung der Mittel bei den Förderungsadressaten (zum 
Beispiel Abschreibungen) andererseits. 
Das BMFT hat im Faktenbericht 1981 die Definitionsschwie- 
rigkeiten zu bereinigen versucht; in den Begriffsbestimmun- 
gen taucht das Wort "Programm" nicht mehr auf, es wird nun- 
mehr nur noch unterschieden "nach projektgebundenen (also 
direkten) Maßnahmen und nicht - 
projektgebundenen (indirek- 
ten) Maßnahmen" (Faktenbericht 1981, S. 44). Wir meinen 
indessen, daß es - bei Berücksichtigung von Schaubild D 3
	        
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