248 -
Dementsprechend ist der Steuerungsanlaß im Fall der direkten För-
derung ein anderer als bei der indirekten: Im ersten Fall wird
davon ausgegangen, daß die privatwirtschaftliche Aktivität fehlt
oder nur unzureichend vorhanden ist infolge sehr hoher technisch¬
wissenschaftlicher oder wirtschaftlicher Risiken (Langfristigkeit
der Entwicklungen, hoher finanzieller Einsatz), im zweiten Fall
dagegen wird angenommen, daß staatliches Eingreifen erforderlich
ist, unabhängig von der Existenz und der marktwirtschaftlichen
Funktion des (unternehmerischen) Risikos sowie der Allokations-
ergebnisse.
Dieses für den Wirtschaftssektor geltende Steuerungskriterium
kann analog auch bei den übrigen durchführenden Sektoren als
Adressaten staatlicher FuE-Fördermittel angewendet werden. Sie
umfassen programmbezogene FuE-Aufwendungen (Großforschungsein¬
richtungen) respektive globale FuE-Transfers (Hochschulen).
Aus diesem Blickwinkel erklärt es sich dann auch, daß das ge-
wöhnlich als direktes Förderinstrument bezeichnete finanzierungs-
technische Maßnahmenbündel zwar dirigistische Elemente in Form
der Projektförderung und der institutionellen, programmbezogenen
Förderung umfaßt, aber auch ein globales in Gestalt der institu-
tionellen Förderung; das heißt der Staat greift zwar ein, gewährt
aber den durchführenden Institutionen Forschungsfreiheit. In die¬
ser Konzeption und in den Förderungsmodalitäten sind deshalb aus
Steuerungssicht die institutionelle Förderung und die indirekte
Förderung (des Wirtschaftssektors) vergleichbar (FB VI, S. 19).
Diese vorangestellten Charakterisierungen sind bei den folgenden
Darstellungen der direkten und der indirekten Förderung mit den
entsprechenden Maßnahmen zu beachten.