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Bildungs- und FuE-Ausgaben noch deutlich über denen der öffent¬
lichen Bildungs- und FuE-Ausgaben. Dies hat dazu geführt, daß
sich der Anteil der staatlichen Bildungsausgaben an den Bildungs-
ausgaben insgesamt von 75 3 im Jahr 1970 auf 68 8 im Jahr 1983
verringert hat. Auch der Anteil der staatlichen FuE-Ausgaben an
den FuE-Ausgaben ging von 39 3 auf 36 3 zurück. Insgesamt aber
haben sich die Gewichte von Bildung, Wissenschaft und Forschung
- bezogen auf das Bildungsbudget in globaler Abgrenzung - zwischen
1970 und 1983 nicht verändert: 60 8 (1970: 58 3) der gesamten
Ausgaben entfielen auf Bildung, 13 8 (158) auf Wissenschaft und
27 8 (27 3) auf FuE.
Die Daten geben allerdings nur einen sehr groben Hinweis auf Ver¬
läufe im Bildungs- beziehungsweise FuE-Bereich. Detailabbildungen
von Inhalten und Änderungen in den beiden Komplexen erfordern für
die Analyse und Deutung unter anderem eine Auseinandersetzung mit
den "Konventionen zur Beschreibung von Zuständen und Veränderun-
gen des Gegenstandsbereichs" (Naumann, 1980, S. 40). Im Fall von
FuE heißt das konkret, die methodisch-systematischen und prakti-
schen Grundlagen derjenigen statistischen Maße und Indikatoren
zu beschreiben und zu kommentieren, die zur Charakterisierung
von Funktion und Effizienz von FuE vorliegen. Damit wird sich
der Teil 2 dieser Arbeit befassen.
Indessen reflektieren sowohl die Methodenkonzepte und die Kon-
struktion von Indikatoren als auch ihre spezifische Verwendung
im Kontext von Deutungsmustern zum FuE-Problem abweichende ge¬
sellschaftliche und individuelle Bewußtseinslagen. Darstellungs-
absicht des Teil 2 ist es unter diesem Gesichtspunkt, die primär
aufzuzeigenden technischen Problemaspekte bei der statistischen
Abbildung von FuE und bei der Beurteilung des FuE-Komplexes mit
Hinweisen zu diesem Kontext zu verbinden. Dies bedeutet, nicht
nur den mehr oder weniger ausgeprägten Wandel von statistischen
Konventionen in seiner Beziehung zu forschungsökonomischen, for-
schungspolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen aufzuzei¬
gen, sondern auch in Relation zum angedeuteten Wert- und Orien¬
tierungswandel.