Full text: Hohner, Hans-Uwe: Kontrollbewusstsein und berufliche Restriktivität

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zung bestimmter gewerkschaftlicher Forderungen), wenn die unterprivile¬ 
gierte Mehrheit tatsächlich zusammensteht und die Kollegen gemeinsam aktiv 
werden (vgl. ARBEITNEHMER, GEWERKSCHAFT). Allerdings wird offensichtlich, 
daß Bastian hier das Bewußtsein und Engagement der meisten seiner Kollegen 
recht skeptisch einschätzt. Er differenziert zwischen prinzipiell möglicher 
Kontrolle und faktischem kollektiven Einfluß, der (noch) zu wünschen übrig 
läßt. Durch sein eigenes betriebspolitisches Engagement kann Bastian aber 
dazu beitragen, das Potential an kollektiver Wirksamkeit zu vergrößern 
(vgl. ARBEIT). Auch hier gehen Bastians (internale) Vorstellungen der per¬ 
sönlichen Kontrolle und der kollektiven Kontrolle ineinander über. Bastians 
Vorstellungen von kollektiver Kontrolle - wie auch sein Engagement als Ge¬ 
werkschafter - sind dadurch geprägt, daß er von einer gemeinsamen Betrof¬ 
fenheit und von gemeinsamen Interessen und Zielen ausgeht, sie verkörpern 
also eine "solidarische" Sicht im Gegensatz zu solchen Orientierungen, die 
auf die Erreichung des eigenen, individuellen Zieles im Rahmen gemeinsamer 
Aktivitäten abheben (vgl. dazu Abb. 1.5). Dabei können die kollektiv-inter- 
nalen Kontrollvorstellungen aufgefaßt werden als Subkonzept von control 
ideology, das heißt in diesem Falle als spezifische Form von solchen inter- 
nalen Kontrollvorstellungen, die sich auf den Einfluß des Einzelnen bezie¬ 
hen, den dieser aber wirksam nur im Rahmen kollektiver Anstrengungen reali- 
sieren kann. Für Bastian ist es charakteristisch, daß er sich selbst expli- 
zit mit einschließt. 
Bereichsdifferenzierungen 
Wie bereits mehrfach erwähnt, lassen sich die beiden Ebenen von 
Bastians Kontrollbewußtsein nicht deutlich gegeneinander abgrenzen. Trotz- 
dem dürfte es deutlich geworden sein, daß die belief-Ebene weitgehend durch 
jene Vorstellungen von Bastians persönlicher Kontrolle abgedeckt ist, die
	        
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