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wurde hinterher vom Meister gerügt). Insgesamt kann man Bastians Perzep-
tion der beruflichen Restriktivität als weitgehend realitätsnah bezeichnen.
Dabei hebt er die seiner Meinung nach kritischen (restriktiven) Punkte be-
sonders deutlich hervor.
6.3
Kontrollbewußtsein
6.3.1 Strukturierende Textzusammenfassung
Nachfolgend werden die rund 40 Seiten Transkripte des "Interview
zum Kontrollbewußtsein" komprimiert dargestellt. Wie bei den anderen Fall-
präsentationen unterscheide ich hier zwischen den Schilderungen des Be¬
fragten (diese erfolgen aber aus Gründen der Lesbarkeit im Indikativ) und
eigenen Anmerkungen, die als solche deutlich erkennbar sind:
Sequenz KARTENWAHL (2,1-3,5): Bastian wählt mit erster Priorität "äußere
Einflüsse", mit zweiter Priorität "Zusammenspiel". Trotz der Bitte des
Interviewers, sich für ein Kärtchen zu entscheiden, bleibt er bei den
beiden gewählten Karten. Er bezieht diese auf seine aktuelle Situation,
nicht darauf, wie sein Leben in Zukunft sein sollte.
Sequenz SOZIALISATION (3,6-4,3): Als Beleg für seine Kartenwahl, besonders
für "äußere Einflüsse", führt Bastian die Bereiche "früheste Kindheit"
"Erziehung", "Schule" an. Ebenso die "Trennung Mädchen - Jungens, du hast
mit Puppen zu spielen, du mit deinem Teddybär". Bastian betont den Ein-
fluß der Familie, der Erziehung auf die Persönlichkeit: "... jeder handelt
doch eigentlich so wie er es erfahren hat, ... wie er erzogen worden ist".
So durften er und seine Geschwister sich nicht schmutzig machen und muß-
ten darauf achten, die Schuhe nicht kaputt zu machen, weil Bastians Vater
nicht soviel verdient hat, daß er jeden Monat hätte neue Schuhe kaufen kön-
nen.