Full text: Hohner, Hans-Uwe: Kontrollbewusstsein und berufliche Restriktivität

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tionen profitieren. Diese Anteile beziehen sich ja nicht auf spezifische 
Situationen, sondern stellen relativ breit generalisierte, wenig konkrete 
Überzeugungen (beliefs!) dar. Für konkrete Situationen kann Axel dann immer 
noch realitätsnahe und differenziertere Einschätzungen und Evaluationen 
(Kontrollattributionen) produzieren. Analoges könnte man für sein Verhalten 
postulieren (vgl. dazu auch nochmals Axels Selbstbeschreibung in der Sequenz 
ERFOLG, die diese Vermutung untermauert). In bestimmten Situationen wäre es 
unter den verschiedensten Aspekten (sei es die Verfolgung eines Zieles, oder 
sei es das Einhalten der eigenen Prinzipien) unangemessen, sich allzu rigide 
zu verhalten. 
Um nun abschießend noch explizit (implizit ist ja dazu schon einiges 
gesagt worden) auf die Verhaltensrelevanz von Axels Kontrollbewußtsein zu 
kommen: Ich kann hier zwar keine kausalen Aussagen machen, es erscheint je- 
doch evident, von einer gegenseitigen Abhängigkeit von Kontrollbewußtsein 
und typischen Verhaltenstendenzen auszugehen. Die bei Axel in mancher Hin- 
sicht illusorische Überzeugtheit von der Selbstbestimmtheit seines Verhaltens 
und seiner Wirksamkeit in sozialen Situationen (besonders auch beim Abwehren 
von Repressionen) scheint eine gute Voraussetzung dafür zu sein, bei seinem 
Verhalten auch Konflikte zu riskieren, anzuecken, initiativ und hartnäckig 
zu sein. Hier können also motivationale Aspekte des Kontrollbewußtseins in 
Rechnung gestellt werden, die dazu führen, zum Beispiel ein beabsichtigtes 
Verhalten auch tätsächlich auszuführen. 
Andererseits dient Axels internale Grundorientierung auch dazu, solche 
Verhaltensweisen, die er bei anderen Personen vermutlich als angepaßt oder 
opportunistisch bezeichnen würde, vor sich selbst als selbst- und nicht als 
außenbestimmt zu qualifizieren. (Dies ist allerdings nicht nur ein Aspekt 
der Verhaltensrelevanz, sondern auch ein Element der Lebensbewältigung und 
der damit verbundenen psychohygienischen Funktionen.) Damit dürfte es ihm
	        
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