Bei den erwähnten Programmen und Programmsystemen ist die
Modellrechnung nur ein Teil der angebotenen Leistungen. Für
jedes Programm müssen außerdem Vorgaben zur Dateneingabe,
Datenprüfung, gegebenenfalls Datentransformation entwickelt
werden. Eine Programmsteuerung muß dem Benutzer durch Steu¬
eranweisungen die Möglichkeit geben, die Leistungen des
Programms seinen Wünschen entsprechend abzurufen. Fehlende
Daten muß das Programm gemäß der Vorgabe sinnvoll sub¬
stituieren oder die Fälle von der Berechnung ausschließen.
Steuerinformationen müssen sinnvoll und verständlich doku-
mentiert werden, wobei fehlerhafte Steueranweisungen zu
verständlichen Fehlermeldungen und nicht etwa zum kommen-
tarlosen Programmabbruch führen müssen. Nach der Berechnung
sind die auszugebenden Daten entsprechend dem vorgegebenen
Druckbild für den Druck aufzubereiten, wobei sowohl mannig-
faltige Darstellungsformen (Tabellen, Grafiken), als auch
erläuternder Text und Kennzeichnungen durch das Programm
vorzusehen sind. Auch für diese 'Nebenaufgaben' können
spezielle Modelle erforderlich werden: So stellen komfor-
table Programme verschiedene Methoden für die Behandlung der
fehlenden Werte (missing data) bereit. Zwei Drittel der
Programmvorgabe werden bei Standardprogrammen Angaben zur
Ein-/Ausgabe, zur Datenprüfung, Druckaufbereitung usw.
enthalten, allenfalls ein Drittel entfällt auf die eigent-
liche Berechnung.
Um ein derartiges Programm zu erstellen, sind alle Leistun-
gen genau festzulegen und dann durch eine geeignete Forma¬
lisierung für die Umsetzung in eine Programmiersprache
darzustellen. Diesen Vorgang der Erstellung der Programm¬
vorgabe und des Programmschemas kann man als den konzeptua¬
lisierenden Teil der Programmierung bezeichnen, die Dar-
stellung in einer Programmiersprache als Realisierung mit
Hilfe eines technischen Instruments (Programmiersprache).
Für den Sozialwissenschaftler ist der Weg von der Programm¬
vorgabe über das Programmschema (meist in Form eines Dia¬