8 V 4
1.
2. Herr B. beginnt in 4 V 2 einen Angriff auf seine
Frau, der, gleichgültig, ob man ihn eher durch seinen
Wunsch motiviert sieht, sich gegen eine als Angriff
auf sein Selbstbild verstandene Beurteilung seiner
Frau zu wehren, oder eher als Ausdruck seines Bedürf-
nisses, ihr die alleinige Schuld an der Ehemisere zu-
zuschreiben, so angelegt ist, daß er seiner Frau kaum
Chancen läßt, sich erfolgreich zu verteidigen.
War bis 6 V 3 eine Thematisierung des Ehedilemmas
möglich, ist es ab da unmöglich geworden; jetzt stellt
Herr B. das Ehedrama mit gewohnter Rollenverteilung
dar: er der relativ Schuldlose, sie die Schuldige.
Zu bemerken ist, daß ab "Naja, wie soll ich dazu Stel-
lung nehmen" seine Frau als Kommunikationspartner
letztlich ausgeschlossen wird und Herr B. nur noch
gegenüber der "objektiven Instanz" -
den Wissenschaft¬
lern - "Stellung nimmt"
Dieser Darstellungscharakter wird auch in der Wahl der
Termini deutlich, die ausgesprochen instrumentalen
Charakter haben: vergleiche zum Beispiel "Stellung
nehmen", "stur schalte", "entgegenbringt"
Das nur durch das "hm" des Beobachters unterbrochene
statement des Vaters wird von diesem mit Erläuterungen
darüber, wie, ob und wann er sich gegen die Fehler
seiner Frau zu wehren weiß, fortgesetzt. Er gibt in
manchen Fällen nicht so schnell nach, in anderen da-
gegen läßt er sie gewähren. Vor allem, wenn die Mutter
den Kindern gegenüber seiner Meinung nach falsch rea-
giert, greift er ein und läßt es dann auch auf einen
Streit ankommen.