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Max-Planck-Institut für Bildu
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Gefühl seiner Würde, seine Ueberlegenhei= | |
selbst nicht verschweigt? Verdient er also nicht
den größten Glauben? Darf man nicht auf
das Publikum trauen, das so viel Rühmliches
oder Nachtheiliges von einem Lehrer spricht?
Und so könnte man hundert Fragen aufwerfen,
über die sich nicht so leicht absprechen läßt.
Wie soll die Jnspection nun verfahren? Uner=
wartet die Klassen besuchen ist eine neue Bürde,
wenn es oft geschehen soll, und wo käme die
Zeit her? Sich die Ausarbeitungen der Schü=
ler zeigen zu lassen, aller Schüler, ist an sich
von Vortheil; aber auch nur, wenn es öfters
geschieht, daß kein Blendwerk möglich ist. Wä=
ren unsere Schulen besser organisirt, es würde
des allen nicht bedürfen. Der Direktor hätte
die Aufsicht über das Ganze, an diesen hielte
sich die Jnspection und die Lehrer, deren Ge=
winn und Verlust gemeinschaftlich wäre, be¬
obachteten einander selbst. Gesetze und Jn=
structionen wuͤrden die Faͤlle aͤußerst selten ma¬
chen, wo die Inspection den Bericht des
Direktors zu untersuchen hätte, und noch seltner
würden die Falle seyn, wo ein Kollege glaubte,
gegen den Rektor selbst mit Hofnung eines gün=
stigen Ausspruchs klagbar werden zu können.
Klagen der Schuͤler gegen Lehrer wuͤrden gar nicht
So würde sich die Jnspek= | |
mehr vorkommen.
tion ihres schönen und wichtigen Amtes freuen,
und mit Freuden alles thun, um eine solche
Schu=