Full text: Flade, Christian Gottlob: Ueber die öffentlichen Stadtschulen und deren üble Sache

Max-Planck-Institut für 
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aus dem ganzen Unterrichte nicht viel heraus¬ 
kommen. Die Eine Schule von vier Lehrern 
ist hier oft in vier besondere Schulen aufgelößt. 
Die Privatstunden werden besonders bezahlt, 
die Gehalte der Lehrer sind so gering, daß sie 
davon nicht leben können; es macht also jeder auf 
besondern Verdienst auf demselben Terrain Jagd. 
Welche unselige Quelle von Verläumdungen und 
Feindseligkeiten der Lehrer gegeneinander! Einer 
reißt dem andern die Schüler aus den Händen! 
Das Publikum gründet sein Urtheil über die 
einzelnen Lehrer, wie man erwarten kann, nicht 
auf vernünftige Gründe, sondern auf Klatscherei, 
auf das Aeußerliche derselben, ob sie gute Spieler, 
angenehme Gesellschafter sind, ob sie sich Freun= 
dinnen und ihre Weiber Freunde zu machen wis= 
sen — ja sehr oft wird ein Lehrer wegen etwas 
herabgewürdiget, worüber er zu loben wäre. 
Wie ist unter solchen Umständen ein planmäßi- 
ges unermüdetes Arbeiten nach Erreichung eines 
festen Ziels möglich? Und doch wie leicht wäre 
allen diesen Uebeln zur Züfriedenheit aller ab= 
zuhelfen, wenn Jnspectionen und Obrigkeiten 
Entschlossenheit und die Lehrer selbst dazu Nei= 
gung hätten? So bleibt es denn beim lieben 
Alten. Wie diesem Verderben in Schulen der 
Art abgeholfen werden könne, wird sich aus dem 
ergeben, was von den gemischten Schulen bald 
gesagt werden wird. Jst eine Stadtschule auch 
zugleich für die Vorbildung zum Universitäts= 
unterricht bestimmt: so ist nicht selten die Verwir= 
rung
	        
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