Full text: Flade, Christian Gottlob: Ueber die öffentlichen Stadtschulen und deren üble Sache

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Max-Planck-Institut für Bildungsf 
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alle seine Bürger als Pflanzer in das alte Latium 
zu schicken. Aber auch dies zugegeben, fehlt es 
nicht selten an fester Anordnung. Jeder Lehrer 
treibt in seiner Klasse willkührlich nach seiner, 
wenn auch noch so unrichtigen Ansicht der Sache, 
was ihm beliebt, und wirft wohl gar ganz ge= 
müthlich wieder um, was vorhin wohlbedächtig 
aufgenommen war. Man trifft oft ganz einer= 
lei Unterrichtsgegenstände in verschiedenen Klas= 
sen, oder trift ihn in einer niedern Klasse, da 
er in eine höhere gehörte, kurz: man muß 
nicht anders denken, als wenn ein blindes Un= 
gefähr das Ganze, wie es vor uns liegt, zu= 
sammengeworfen hätte. Haben die Knaben noth= 
dürftig lesen gelernt, so wird auch gleich Latein 
angefangen — die Knaben und die Aeltern mö= 
gen sich noch so sehr sträuben — man fragt nicht 
darnach, ob der Knabe nach wenig Jahren die 
Schule wird verlassen müssen, wo zwar die 
Geistesthätigkeit, wozu ihn das Lateinlernen no= 
thigte, nicht ohne gute Folgen ist; ihm aber 
doch Kenntnisse abgehen, die er sich jetzt mehr 
wünschen würde. Man lasse doch das Latein 
eine eigne Abtheilung seyn, wo es nur die ler= 
nen, die längere Zeit in der Schule verweilen 
und auf etwas Höheres ausgehen. Der Trieb 
nach etwas Höhern wird ihm schon Freunde ver= 
schaffen. Und wie viel Latein lernen sdenn Schü= 
ler solcher Schulen in sehr vielen Jahren? An 
einer Sprache zu lange gelernt ist gerade oft 
Ursache, daß man sie nicht lernt. Bei jedeo 
Stadt=
	        
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