Full text: Scheltz, August: Versuch über den Werth der alten Sprachen und des Studiums klaßischer Literatur der Griechen und Römer

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Vieler Sachen Deutlichkeit liegt darin allein, daß 
man begreift, wie sie grade so, und nicht an¬ 
ders geworden, der Gesetze am meisten, welche 
willkürliche Authorität nach Gründen einführt, 
die oft nicht von der Art sind, daß sie die Ver¬ 
nunft durch sich selbst erkennen kann. Alles die¬ 
ses, so wie Grad und Erfolge der Aufmerksam¬ 
keit, welche die Menschen von jeher einer der 
wichtigsten Angelegenheit des bürgerlichen Lebens 
gewidmet haben, umfaßt die Geschichte des 
Rechts belehrend durch fremde Erfahrung, be¬ 
ständiger und untrüglicher Maaßstab des Ver¬ 
dienstes, damit künftige Zeiten beurtheilen kön¬ 
nen, ob sie sich höher oder niedriger gestellt, als 
ihre Vorfahren. Die Quellen der Rechtsgeschich¬ 
te sind aber keinesweges Kompendien, sondern 
die Bücher der alten Geschichtsschreiber, Filoso¬ 
fen, Rechtsgelehrten und besonders die Gesetze 
selbst. Dient also das Studium der Rechtsge¬ 
schichte dazu den Grund der Gesetze zu zeigen 
und die Gesetzgebungen der Völker zu würdigen, 
so ist zweitens das Studium der alten Gesetze 
als fortlaufender Kommentar der Neuern anzu¬ 
sehen. Das römische Recht ist Grundlage des 
I 
Max-Planck-Institut für Bil
	        
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