Full text: ¬Die Harmonie oder Grundplan zur bessern Erziehung, Bildung und Versorgung des weiblichen Geschlechts

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ohne sie zu gewähren. Dies ist die verborgene 
Sandbank, an welcher bisher noch alle gute Anstal¬ 
ten gescheitert haben. Ein übermäßiges Mißtrauen 
ist eben so schädlich, ja gemeiniglich weit schädlicher 
als ein übereiltes Zutrauen. 
Bei gemeinschaftlichen Unternehmungen muß jede 
einzelne Kraft gehörig wirken, sonst kommt die 
Sache nie zu Stande, und dieser Ursache wegen 
hat die Harmonie ein strenges Auge darauf, ol 
jedes Mitglied auch so wirkt, als es wirken kann. 
Nur ein verrükter Kopf kann unmögliche Sachen 
fordern, aber dem Thätigen ist sehr viel möglich 
was dem Müßiggänger unmöglich zu seyn scheint 
Wer also nicht so viel leisten will, als er kann, 
der enthalte sich ja auf immer in diese Gesellschaft 
zu treten. Die Harmonie legt zwar ihren Mitglie¬ 
dern in keiner Sache nur den geringsten Zwang auf, 
aber sie begnügt sich auch nicht mit leeren Worten, 
sondern fordert That. Auch fordert sie nichts 
was man nicht leisten kann; verschmähet darum 
Niemand, weil er weniger als der Andere vermag; 
und schätzet den Pfenning der armen Wittwe höher, 
als das Goldstük des reichen Prassers; aber sie 
achtet auch auf nichts, als lediglich auf Handlun= 
gen, und sucht den Vorzug, den sie unstreitig vor 
allen übrigen Gesellschaften der Welt behauptet, 
nicht
	        
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