Full text: Degen, Johann Friedrich: Ueber Mittelschulen

Max-Planck-Institut für Bildung 
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So sind sie doch im Stande, wenigstens unterrichtende 
Hülfsmittel zu gebrauchen und im eintretenden Falle 
solche Wörter wol auch richtig zu schreiben. Vorzüglich 
aber können die des griechischen Sprachunterrichts nicht 
entbehren, welche sich das Erlernen des Lateinischen er= 
leichtern und eine gründliche Einsicht in iene Sprache er= 
werben wollen. Es ist daher zweckmäsig, wenn wenig= 
stens Eine griechische Klasse in der obersten Ordnung fest= 
gesezt, diese für den Elementar= und praktischen Unter= 
richt in zwei Abtheilungen gesondert und iener dann in 
der lezten bis zu dem Gedikeschen Lesebuch oder auser¬ 
lesenen Stücken aus dem Aelian fortgeführt wird. Ei= 
niger Kenntnis in der lateinischen Sprache bedarf 
fast ieder, der nur einigermassen für einen gebildeten 
Mann gelten will; entbehren aber kann derselben keiner, 
welcher dereinst zwischen dem eigentlichen Gelehrten und 
dem Manne, der irgend ein gemeines Geschäft treibt, 
Plaz zu nehmen gedenkt. Indeß der Unterricht selbst in 
einer solchen Schule darf weniger auf die feinere und 
genauere grammatische Unterweisung in iener Sprache, 
und weniger auf Sprechen und Schreiben ausgehen, 
sondern muß mehr eigentlich auf kursorisches Lesen ab= 
zwecken. Die Grenze der prosaischen Lektüre möchte am 
füglichsten durch Justin und Nepos, die der poetischen 
durch Phäder und ausgewählte Ovidische Metamorpho= 
sen gezogen, der Anfang der Unterweisung selbst aber in 
der dritten Klasse gemacht werden können. 
Was die neuern Sprachen betrift, so sollte an 
höhern Bürger= und Mittelschulen, wäre es möglich, 
beinahe keine der bekanntesten und vorzüglichsten fehlen, 
weil jedem, auch nur einigermassen gebildeten Manne 
ausser dem gelehrten Stande alle Gegenden der Erde, 
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