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fange jeder Zeile ein bestimmtes Wort zu brau¬
chen, und selbes mit dem folgenden nur eini¬
germassen zu verbinden, ohne dem Verstande
einige Gewalt anzuthun. Man darf sich also
nicht wundern, wenn oft der Gedanken in ei=
nem Augenblicke von dem Margrafthume Mäh=
ren bis in das rothe Meer überspringt; oder wenn
die Nisse in den Haaren, mit den Nüssen auf
den Bäumen zusammen gesetzet werden.
§. 3.
Art und Weise, wie den Schülern die Recht=
schreibung beyzubringen ist.
Das eigentliche Berhalten des Lehrers
der
orthographischen Klasse besteht in Folgen¬
:
den
Der Lehrer schreibt, wie bey allen andern
Gegenständen, den tabellarischen Jnhalt stuck=
weise an die Schultafel. Es ist vortheilhaft,
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wenn man bey dieser Meryode, die Recht¬
schreibung zu Lehren, zwo solche Tafeln haben
kann; eine zum Anschreiben der Tabelle, die
andere aber zur Uibung in Beyspielen, denn
sobald man mit der ersten Abtheilung des er¬
sten Hauptstückes fertig ist, wird ein Schüler
aufgerufen, welchem man etwas diktiret wo
alle Fälle
bey denen grosse Buchstaben
zu schreiben sind, vorkommen mussen.
Bey der Lehre von der Herleitung der
Wörter halte man sich lang genug auf, um den
Schülern den Unterschied zwischen den Stamm=
und hergeleiteten Wörter recht begreiflich zu
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Max Panck institute for Human Developme