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Herablassung erfodert, damit der Ka ¬
techet der Denkensart der Katechumenen
gemäß sich ausdrucke, und durch beweg¬
liches Gespräch, und geschickte Wendung
seines Vortrages das Herz derselben ge¬
winne.
Anstatt einer langen Beschreibung die=
ses gar nicht leichten Kunstgriffes wollen
wir, ohngeachtet schon oben bey dem Evan=
gelium ein Beyspiel ist gegeben worden,
dennoch aus einem berühmten Lehrer ein
paar solche Gespräche hersetzen, die Me= = |
terstücke in dieser Art sind; der Lebrer
suchet dadurch seinen Schülern die 2 be¬
kannten Gebothe der Natur recht an das
Herz zu legen, und zu deren Erfüllung zu
bewegen, er spricht mit seinen Schülern
also:
Es ist dir doch wohl nicht lieb, mein
Kind! wenn dich andere ohne Ursache be=
leidigen?
S. Wie sollte mir das lieb seyn? das würde
mich sehr verdrießen. ()
L. So willst du also nicht, daß man dir
Böses zufüge?
S. Nein! durchaus nicht.
G
L. So
(*) Die hier gedruckten Antworten sind diejenigen, welche ge=
wiß jeder etwas aufgeklärte Schüler geben wurde.
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung