Full text: Hallbauer, Karl Friedrich: Ueber unsere Bürgerschulen

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friedlichern Leben konnte mir diese Wahl verleiden. 
Jch erreichte endlich meine Bestimmung; aber 
wie groß auch mein Zutrauen zu meinen Kräften 
war, so mußte ich doch erst in der Schule in die 
Schule gehen. So manche Mißgriffe, die ich 
Anfangs aus Unbekanntschaft mit dem Schul | 
leben that, und von denen ich vielleicht noch jetzt 
nicht ganz befreit bin, machten mich aufmerk¬ 
sam auf mich selbst und belehrten mich auf's 
Neue, daß jede Vollkommenheit nur an der 
Hand der Erfahrung erreichbar sey. Und so, 
glaube ich, kann es nie leicht vielfach vorgeübte 
Lehrer geben, sondern sie müssen erst, wie auch 
Hüblers gegenwärtiger Nachfolger, durch sein 
eigenes vortreffliches Beispiel von neuem bewie¬ 
sen hat, bei ihren Schuͤlern in die Lehre gehen. 
Und was haben denn die Lehrer der untern Klas¬ 
sen (denn diese werden gewöhnlich genannt) füͤr 
Verbrechen begangen? Man höre: „Jeder treibt 
in seiner Klasse willkührlich nach seiner, wenn 
auch noch so unrichtigen Ansicht der Sache, was 
ihm beliebt, und wirft wohl gar ganz gemüthlich 
wieder um, was vorhin wohlbedächtig aufgenom= 
men worden war u. s. w." — Dies klingt frei= 
lich sehr vornehm; doch es mag seyn! Aber 
worin zeigt sich diese Willkühr? Wie kann ein 
Lehrer an einer öffentlichen Schule eigenmächtig 
umstoßen, was einmal für den öffentlichen Un- 
terricht von Seiten der Vorsteher wohlbedächtig 
aufgenommen worden ist? Daß ein Lehrer hie 
und 
Hallbauer üb. uns. Schul. 
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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
	        
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