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gerade diese am meisten lernen sollten. Denn
einmal soll doch jeder Lehrer, sey es auf dem
Lande oder in Städten, ein gebildeter und
wahrhaft wissenschaftlicher Mann seyn. Jhm
liegt es daher vorzüglich ob, die Schulzeit zu
benutzen, da es ihm mit seinem Abgange von
der Schule oft an Lust und Zeit fehlt; wäh=
rend dagegen der Studierende allenfalls das
Fehlende noch auf der Universität ersetzen kann,
wenn er anders will und seinen Beruf als
Gelehrter wahrhaft fühlt. Sodann fordert man | |
wirklich auch einige höhere Kenntnisse von ihm;
indem Eltern auf dem Lande oder in kleinen
Staͤdten mit Recht Bedenken tragen, ihre Kin¬
der so frühzeitig von sich auf das Gymnasium
und dort sich selbst zu überlassen, und daher
von dem Ortslehrer wuͤnschen, daß er dieselben
bis zu der ihrem reifern Alter gemäßen Schul¬
klasse vorbereiten soll. Allein gerade diese einst
so wichtigen Menschen als Lehrer sind in den
untern Klassen oft bei mäßigen Anlagen meist
die unthätigsten, nicht nur in dem, was die
alten Sprachen betrifft, sondern auch in allen
übrigen Dingen. Einzelne lobenswürdige Aus¬
nahmen giebt es freilich auch, aber sie sind
nur selten. Was bleibt nun dem Lehrer der
untern Klassen übrig? Von 50 Schülern wol=
len etwa 8 bis 10 in die obern Klassen; von
diesen haben sich kaum 2 bis 3 den höhern
Studien gewidmet; die Uebrigen wollen Schul=
lehrer werden. Nun hat man zwar und dies
Hallbauer üb. uns. Schul. | |
mit
I
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung