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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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meister anzustellen, der Humanität genug besäße,
auch mir mit gutem Rathe beizustehen.
Bis jetzt aber ist und bleibt nun einmal das
Latein der Stein des Anstoßes. Und der Erfolg | | |
Kein anderer, als daß man diesen Gegenstand
mit dem äußersten Widerwillen betreibt, und | |
daß der Lehrer stets auf Mittel zu denken hat,
um nur einiges Interesse dafür zu unterhalten,
will er sich anders nicht bei den offentlichen Prü=
fungen, wo dieser Punkt noch immer einen
Hauptbestandtheil ausmacht, dem Tadel seiner
Obern Preis geben. Alles, was daher ein
Lehrer thun kann, ist, daß er zwischen denen,
welche bei der Schule bleiben, und denen, wel¬
che zu andern bürgerlichen Geschäften üͤbergehen
wollen, einen Unterschied macht, so daß er den
Erstern mehr Gelegenheit theils zu häuslichen,
theils zu Schulübungen darin verschafft, wäh=
rend die letztern, gemeiniglich die schlechtern
Köpfe, mit leichtern Uebungen durchgelassen
werden.
Dagegen findet sich aber noch ein anderes
Hinderniß. Diejenigen nämlich, welche in die
hohern Klassen wollen, theilen sich ein in Stu=
dierende und künftige Land=Schullehrer. Nun
herrscht bei letztern (ich rede von den untern
Klassen) weiß der Himmel woher? das alte
aber sonderbarste aller Vorurtheile als ob Land=
Schullehrer weniger zu wissen brauchten, da hoch
gerade