Full text: Hallbauer, Karl Friedrich: Ueber unsere Bürgerschulen

1 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
Ma 
(32) 
meister anzustellen, der Humanität genug besäße, 
auch mir mit gutem Rathe beizustehen. 
Bis jetzt aber ist und bleibt nun einmal das 
Latein der Stein des Anstoßes. Und der Erfolg | | | 
Kein anderer, als daß man diesen Gegenstand 
mit dem äußersten Widerwillen betreibt, und | | 
daß der Lehrer stets auf Mittel zu denken hat, 
um nur einiges Interesse dafür zu unterhalten, 
will er sich anders nicht bei den offentlichen Prü= 
fungen, wo dieser Punkt noch immer einen 
Hauptbestandtheil ausmacht, dem Tadel seiner 
Obern Preis geben. Alles, was daher ein 
Lehrer thun kann, ist, daß er zwischen denen, 
welche bei der Schule bleiben, und denen, wel¬ 
che zu andern bürgerlichen Geschäften üͤbergehen 
wollen, einen Unterschied macht, so daß er den 
Erstern mehr Gelegenheit theils zu häuslichen, 
theils zu Schulübungen darin verschafft, wäh= 
rend die letztern, gemeiniglich die schlechtern 
Köpfe, mit leichtern Uebungen durchgelassen 
werden. 
Dagegen findet sich aber noch ein anderes 
Hinderniß. Diejenigen nämlich, welche in die 
hohern Klassen wollen, theilen sich ein in Stu= 
dierende und künftige Land=Schullehrer. Nun 
herrscht bei letztern (ich rede von den untern 
Klassen) weiß der Himmel woher? das alte 
aber sonderbarste aller Vorurtheile als ob Land= 
Schullehrer weniger zu wissen brauchten, da hoch 
gerade
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer