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heit zu einer nicht lauteren Neigung sich bietet,
das Herz widerstandslos bereit findet, sich desselben
zu bemeistern! ... Allmählig drängt sich das
Gift dieser Bücher in die Seele, es bemächtigt sich
des Geistes, untergräbt den Willen und tödtet
schließlich die Seele. Der Böse hat vielleicht kein
kräftigeres und wirksameres Mittel, ein junges
Mädchen für seine Pläne zu gewinnen, als gerade
die Lektüre dieser Giftbücher!)." Nicht selten be¬
gegnet man jungen Mädchen, die so sklavisch der
Lektüre sich ergeben haben, daß sie darüber nicht
bloß die ihnen auferlegten häuslichen Beschäftigungen
verabsäumen, sondern sogar ihre Gesundheit merk-
lich zu Schaden bringen. Und dieser, so manchem
Mädchen anhaftenden Neugierde bedient sich
die böse Welt, der jungen Seele die Unschuld zu
rauben. Ist die Rede von Dingen, die einer
Jungfrau fremd sind, so wird diese darob ver¬
lacht und mit dem, was ihr zur Zierde gereicht,
der Spott getrieben. Einigermaßen zwar etwas
verlegen, aber immer neugierig, möchte sie doch so
gerne Alles wissen, was eigentlich in der Welt
vorgeht, und ach, es findet sich die Menge von
Spekulanten, von denen sie geschäftig in unge¬
1) Oeuvres compl. par le P. P. Dujardin T. II.
pag. 3.
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