Full text: Peters, F.: ¬Das junge Mädchen im Verkehre mit der Welt

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nicht wissen, weder hören noch sehen sollte. Oft 
gibt sie sich den Schein, als wisse sie schon Man¬ 
ches, auf daß man ihr nur noch mehr erzählen 
möge. Sie mischt sich gerne in vertrauliche Ge¬ 
spräche, fragt ihre Freundinnen aus, unterhält sich 
vorzugsweise mit denen, von welchen sie ihrem 
Vermuthen nach mehr Einzelheiten und Besonder¬ 
keiten vernehmen wird. Zur besseren Erreichung 
ihrer Absicht thut sie ihrerseits sehr offenherzig, 
ganz diplomatisch; sie verräth auch einige Ge¬ 
heimnisse — aber unter Bedingung pünktlichster 
Geheimhaltung. Es kommt ihr hart an, zur Be¬ 
friedigung der Neugierde ihre Augen zu schließen 
oder zu beherrschen. Sie will Vieles und immer 
mehr wissen; sie will lesen, Alles lesen, insbeson- 
dere Bücher, die von der „Liebe" handeln. Der 
Titel des Buches schon reizt sie, und da will sie 
auch wissen, was darin zu lesen steht. Gebricht es 
ihr im Laufe des Tages an Zeit, das Buch 
nur eben — einzusehen, so bringt sie gerne einige 
Stunden der nächtlichen Ruhe zum Opfer, das 
Buch von der „Liebe" ganz zu genießen, zu lesen 
und wieder zu lesen. Der heil. Alfons Maria 
sagt von diesen Büchern: „Sie zünden die Be¬ 
gierlichkeit der Sinne, wecken die Leidenschaften, 
die so leicht den Willen unterjochen und oft so 
abschwächen, daß der Teufel, wenn die Gelegen¬ 
 
Max Planck institute for kluman Developme
	        
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