Full text: Peters, F.: ¬Das junge Mädchen im Verkehre mit der Welt

— 11 — 
Sinnlichkeit geneigt; wofern es nur hört und sieht, 
was den Sinnen schmeichelt, so bedarf es einer 
stärkeren als menschlichen Kraft, sich aufrecht zu 
erhalten. Daher, „wer zu stehen glaubt, der sehe 
wohl zu, daß er nicht falle" sagt der heil. Pau¬ 
lus 1). Tausende, die aber nicht gut zusehen, daher 
Tausende, die fallen — auf den Sirenengesang: 
„Schmücken wir uns mit Rosen, bevor sie ver¬ 
blühen; kein Blumengärtchen, das nicht von uns 
ausgebeutet werde und von unserer Lust unbe¬ 
sucht bleibe! Keiner von uns, der nicht an unserem 
Muthwillen sich betheilige! Lassen wir allenthalben 
Spuren unserer Ueppigkeit zurück — das ist unser 
Antheil und unser Loos2)!" 
Mit dieser Einladung zu weltlichen und sinn¬ 
lichen Lustbarkeiten verbinden sich die falschen 
Lehrsätze. „Das ist unser Antheil und unser 
Loos," heißt nichts anderes, als: die Jugend solle 
sich unbehindert dem Genusse hingeben, sich mit 
Rosen schmücken, bevor sie verwelken. Daher hört 
man auch wohl Aeußerungen wie: „die Jugend 
müsse sich amüsiren, müsse austoben. Es müsse 
ihr Vieles nachgesehen werden; man sei ja nur 
einmal jung." Als ob es denn keine Sünde und 
1) I Corinth. 10, 12. 
2) Weish. 2, 8. 9. 
Digitalisierungsvorlage 
Mag Planck nstitute 
rschung 
In 
ir
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer