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und die Bischöfe bilden also den Lehrkörper der
Kirche.
Wer vermöchte es, alle Wohlthaten aufzuzählen,
welche diese Kirche uns verleiht. Jesus Christus
hat, als er die Welt verließ, seinen Kindern die
Kirche als geistige Mutter hinterlassen, damit sie die
Gläubigen nähre mit der Milch ihrer Lehre und
ihnen breche das Brod des Lebens. Die Kirche
schließt uns sogleich bei unserer Geburt in die Arme,
sie reinigt uns in dem Blute ihres göttlichen
Bräutigams nimmt uns als ihre Kinder an und
opfert uns dem lieben Heilande. Kaum ist das
Auge der Vernunft erschlossen, so zeigt sie uns das
göttliche Licht, dessen Leuchte sie in den Händen
trägt. Sind wir schwach, so stärkt sie uns durch
die himmlische Nahrung der Eucharistie. Fallen
wir durch den traurigen Hang unserer zur Sünde
geneigten, verdorbenen Natur in Sünde, so heilt sie
unsere Wunden, indem sie unsere Seele in dem
Sacrament der Buße reiniget. Wenn die Welt und
der Teufel uns schwere Kämpfe bereiten, so waffnet
sie uns in dem Sacramente der Firmung mit der
Kraft des heiligen Geistes. Von der Wiege bis
zum Grabe sind wir fortwährend der Gegenstand
ihrer mütterlichen Sorgfalt, und wenn wir dereinst
auf dem Schmerzenslager, liegen und bereits die
Nähe des Todes fühlen, in der schweren Stunde,
wo der Teufel noch seine letzte Kraft aufwendet,
da wird die Kirche ihren Eifer noch verdoppeln,
um uns seinen Klauen zu entreißen und uns selig
zu machen; deßhalb salbt sie mit dem heiligen Oele
der Kranken die Streiter im letzten Kampfe, und
Klenk, Die christliche Jungfrau.
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