Zweite Abtheilung.
Tugenden, die sich auf unsere Vorgesetzten und den Nächsten
beziehen.
I.
Liebe und Ehrfurcht gegen die heilige Kirche.
Der heil. Augustin schrieb an die Jungfrau
Felicitas: „Mit aller meinerseits dir gebührenden
Ehrfurcht ermahne ich dich, Jesus Christus und
seine Kirche aus ganzem Herzen zu lieben; denn,
falls du das Unglück hättest, diese Welt zu ver¬
lassen, ohne mit dem mystischen Leib Jesu Christi,
d. h. mit seiner Kirche vereint zu sein, so hättest
du vergeblich ein vollkommenes und reines Leben
geführt." — Nachdem wir somit den Vater durch
Glauben und Vertrauen, durch Liebe und Ehrfurcht
geehrt haben, schulden wir der Kirche den Zoll un¬
seres Dankes und unseres ergebenen Gehorsams.
Die Kirche ist die Gesellschaft aller Gläubigen,
deren Oberhaupt und unsichtbarer Hirt Jesus
Christus, das sichtbare Oberhaupt aber, der Stell¬
vertreter Jesu Christi, unser heiliger Vater der
Papst ist. Als Nachfolger der Apostel haben der
Papst und die Bischöfe von Gott die erhabene
Mission erhalten, die Gläubigen zu lehren und sie
auf den Weg des Heils zu führen. Der Papst
Digitalisierungsvorlage:
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