Full text: Klenk, Jakobine: ¬Die christliche Jungfrau in der Schule der Heiligen

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Meinung aufopfern. Was ist billiger als das? Gott 
hat uns erschaffen, folglich sind wir sein Eigenthum 
und seine Diener; er hat ein Recht auf Alles, was 
wir haben und was wir sind, auf unsere Hand¬ 
lungen, Worte, Gedanken, Regungen und Neigun¬ 
gen; und zwar ist dieß nicht nur an gewissen Tagen 
und Stunden unseres Lebens der Fall, sondern 
immer und überall. Jede Stunde, jede Secunde 
unseres Lebens muß ihm angehören und zu seiner 
Ehre verwendet werden, so daß wir jedes über¬ 
natürlichen Verdienstes verlustig gehen, wenn wir 
unsere Handlungen nur aus Stolz oder aus Liebe 
zu den Geschöpfen verrichten, ohne dabei Gottes im 
Glauben zu gedenken. Wie wir dem Arbeiter, der 
für uns nicht arbeitet, keinen Lohn schulden, so 
auch schuldet Gott uns nicht den Lohn des Him¬ 
mels, wenn wir auch die größten und besten Werke 
verrichten, sie aber ihm nicht weihen durch einen 
höheren Beweggrund. Gewöhne dir also an, liebe 
Leserin, gleich beim Erwachen Gott, dem Herrn, 
Alles aufzuopfern, was du den Tag über thun 
wirst; richte gleich am frühen Morgen dein Herz 
zu Gott empor, zu deinem himmlischen Vater und 
sprich mit lebendigem Glauben: „Herr, ich opfere 
dir alle Handlungen dieses Tages, Alles geschehe zu 
deiner Ehre." — Kraft dieses am Morgen Gott 
dargebrachten Opfers werden nicht nur deine Gebete 
und guten Werke, sondern selbst die unbedeutendsten 
Handlungen, sogar deine Mahlzeiten, deine Er¬ 
holungszeit und der Schlaf verdienstlich für dich, 
und werden eine Art Gebet, so lange du nach dem 
Augenblicke deiner Aufopferung in keine schwere 
Digitalisierungsvorlage: 
ax Planck Institute for kluman Developme
	        
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