Full text: Klenk, Jakobine: ¬Die christliche Jungfrau in der Schule der Heiligen

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Wie nun die Beicht ein wirksames Heilmittel 
für Wunden der Seele ist, so ist sie auch für den 
Gerechten ein kräftiges Schutzmittel gegen die Sünde. 
Will daher eine Jungfrau, die bis dahin unschuldig 
geblieben, und deren Seele noch nicht von der Tod¬ 
sünde befleckt und verunstaltet worden, sich in die¬ 
sem glücklichen Zustande erhalten, so beichte sie häufig, 
Es scheint uns rathsam, hier einige Regeln für 
unsere frommen Leserinnen niederzuschreiben: 
1. Die Erfahrung lehrt es, daß es für junge 
Mädchen sehr schwierig ist, sich beständig im Wohl¬ 
gefallen Gottes zu erhalten, die Seele, mitten in 
den sie von allen Seiten umgebenden Gefahren, 
stets rein zu bewahren, wenn sie nicht wenigstens 
alle Monate das Sacrament der Buße empfängt. 
Willst du also, liebe Leserin, in der heiligmachenden 
Gnade verbleiben, so laß nie einen ganzen Monat 
vorübergehen, ohne dem Diener Gottes deine Feh¬ 
ler zu bekennen und ihn um die Lossprechung dei¬ 
ner Sünden zu bitten. 
2. Der heil. Franz von Sales schrieb an eine 
seiner Nichten, welche in der Welt lebte und ver¬ 
heirathet war: „Beichte alle vierzehn Tage, und 
fasse jedesmal von Neuem den festen Vorsatz, deine 
Unvollkommenheiten und Fehler dir immer mehr 
abzugewöhnen ... 
3. „Ich habe dir," fährt der heilige und ge¬ 
lehrte Bischof fort, „den Zeitraum von vierzehn 
Tagen bestimmt, damit du es nicht länger anstehen 
lassen sollst." — Diese Worte beweisen deutlich, 
daß er keineswegs eine häufigere Beicht mißbilligte, 
Klenk, Die christliche Jungfrau. 
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5 
Digitalisierungsvorlage: 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
M.
	        
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