Full text: Keim, Johann H.: Geistliches ABC für die christliche Familie

Jesus, das Vorbild der Jugend. 
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der der Geist der Unzufriedenheit sich so breit macht! 
Könnten die christlichen Kinder, die heranwachsenden Söhne 
und Töchter, heutzutage nicht bei ihrem Vorbilde lernen, 
daß das Glück des Menschen nicht in feinen Kleidern und 
Luxussachen, nicht in Genüssen und übertriebenen Bedürf¬ 
nissen besteht, sondern in der Verachtung dieser gemachten 
Bedürfnisse? „Ich habe euch ein Beispiel gegeben." 
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild des Gehorsams. 
Das non serviam! „ich will nicht untertan sein"! welches 
Luzifer einst gesprochen, ist noch nicht verklungen, und nicht 
selten kündigt die Jugend in blindem Stolze Gott und seinen 
Stellvertretern auf Erden den schuldigen Gehorsam. Wer 
aber vom Gehorsam abweicht, der weicht von der Ordnung 
Gottes ab, der alle unterworfen sind, bis hinauf zu Gott. 
Um nun unsern Gehorsam erträglich, verdienstlich und leicht 
zu machen, führt Jesus dreißig Jahre lang ein Leben des 
Gehorsams und der Untertänigkeit. „Ich habe euch ein Bei¬ 
spiel gegeben." 
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild der Arbeit¬ 
samkeit und Treue. Er scheute sich nicht vor der 
niedrigen und gemeinen Arbeit und heiligte sie durch sein 
eigenes Beispiel. In Nazareth kannte man ihn als des 
Zimmermanns Sohn und selbst als Zimmermann (Mk 6, 3). 
Mit der Arbeit seiner Hände half er seinen Eltern das täg¬ 
liche Brot verdienen und tat so bis zu seinem dreißigsten 
Jahre. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben." 
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild der Demut. 
„Er ist hinabgestiegen nach Nazareth" (Lk 2, 51) in das 
tiefste Dunkel der Demut und Verborgenheit. Wie zieht 
sich der Heiland zurück und verbirgt alles! Wer hatte eine 
Ahnung von seiner Heiligkeit? Er wählt das verachtete 
Digitalisierungsvorlage: 
 
Erzbischöfliche Akademisch. 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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