Jesus, das Vorbild der Jugend.
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der der Geist der Unzufriedenheit sich so breit macht!
Könnten die christlichen Kinder, die heranwachsenden Söhne
und Töchter, heutzutage nicht bei ihrem Vorbilde lernen,
daß das Glück des Menschen nicht in feinen Kleidern und
Luxussachen, nicht in Genüssen und übertriebenen Bedürf¬
nissen besteht, sondern in der Verachtung dieser gemachten
Bedürfnisse? „Ich habe euch ein Beispiel gegeben."
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild des Gehorsams.
Das non serviam! „ich will nicht untertan sein"! welches
Luzifer einst gesprochen, ist noch nicht verklungen, und nicht
selten kündigt die Jugend in blindem Stolze Gott und seinen
Stellvertretern auf Erden den schuldigen Gehorsam. Wer
aber vom Gehorsam abweicht, der weicht von der Ordnung
Gottes ab, der alle unterworfen sind, bis hinauf zu Gott.
Um nun unsern Gehorsam erträglich, verdienstlich und leicht
zu machen, führt Jesus dreißig Jahre lang ein Leben des
Gehorsams und der Untertänigkeit. „Ich habe euch ein Bei¬
spiel gegeben."
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild der Arbeit¬
samkeit und Treue. Er scheute sich nicht vor der
niedrigen und gemeinen Arbeit und heiligte sie durch sein
eigenes Beispiel. In Nazareth kannte man ihn als des
Zimmermanns Sohn und selbst als Zimmermann (Mk 6, 3).
Mit der Arbeit seiner Hände half er seinen Eltern das täg¬
liche Brot verdienen und tat so bis zu seinem dreißigsten
Jahre. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben."
Jesus ist für die Jugend ein Vorbild der Demut.
„Er ist hinabgestiegen nach Nazareth" (Lk 2, 51) in das
tiefste Dunkel der Demut und Verborgenheit. Wie zieht
sich der Heiland zurück und verbirgt alles! Wer hatte eine
Ahnung von seiner Heiligkeit? Er wählt das verachtete
Digitalisierungsvorlage:
Erzbischöfliche Akademisch.
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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