Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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auch in äußerster Gefahr, den Himmel zu verschlafen, 
während die wachenden Kinder durch ihre Ausgelassenheit 
die Hölle sich öffnen. Warum? — Ihre Ausschweifungen 
stehen vor Gott als fremde Sünden auch auf euerer Rech¬ 
nung. Denn, während die Eltern schliefen, kam der Teufel 
und säete Unkraut. Denn dieser ist, wie der große Bischof 
Fénelon bemerkt, bei diesen Zusammenkünften der Dritte 
im Bund. Wenn nämlich bei der aufgeregten Sinnlichkeit 
diese wüste Liebe oder besser dieser Haß von der einen 
Seite Alles verlangt und von der andern nichts verweigert 
— 
wie gewinnreich wird sein Spiel ausfallen? Also zu 
wachen habt ihr und zu sorgen, daß diese jungen Leute immer 
mit und in der Familie seien, und niemals sich selbst über¬ 
lassen. Die gleiche Pflicht haben auch Herrschaften und 
Vorgesetzte ihren Dienstboten und Arbeitern gegenüber. 
Aber was haben nun Söhne und Töchter zu thun? 
Vor allem dürfet ihr eine Bekanntschaft niemals den 
Eltern verheimlichen. Ist sie gut, warum verbergen, ist 
sie schlecht, warum ein Todsündenleben führen? Oder ist 
die Bekanntschaft eine Schande? Ebensowenig als die 
Heirath, vorausgesetzt, daß sie eine hl. Ehrensache der 
Familie sei. Warum also verheimlichen? Warum? Wollet 
ihr vielleicht Eheleute werden, bevor ihr die Kinderschuhe 
abgelegt? Aber dann ist der Widerstand der Eltern 
euer Lebensglück. „Aber wir wollen ja noch nicht heirathen, 
sondern nur Bekanntschaft haben." Aber das kann so 
wenig Sache der Kinder sein, als die Ehe selbst. — Wenn 
ich heute diesen Punkt wieder andeute, weiß ich warum. 
Dieser Gegenstand berührt nämlich nicht bloß Vater und 
Mutter und die herangereifte Jugend, welche an den Ehe¬ 
stand denkt, sondern auch Alle, welche in und außer der 
Schule an der Erziehung der Jugend arbeiten. Wer das 
nicht einsieht, oder vielleicht glaubt, ich sollte hierüber gar 
nichts sagen, oder wenigstens nicht so tief in's Leben greifen, 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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Digtalsierungsvorlage. 
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