Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Oder glaubet ihr etwa, die Sache sei doch nicht so 
gefährlich. Ach Gott, denket an euere Erfahrungen und 
dabei klaget ihr selbst, daß es von Jahr zu Jahr schlimmer 
werde. Und dann soll's nicht gefährlich sein. Ueberall 
gilt des Herrn Wort, aber hier tausendfach: „Willig ist 
der Geist, aber das Fleisch ist schwach. Und wenn gar 
- 
oft selbst der Geist nicht mehr für das Gute willig 
- 
sondern boshaft — und dann soll keine Gefahr sein! 
Wenn man nur Tauf- und Ehe- und Familienbücher in 
den Pfarreien durchgeht, — welch' tief eingewurzeltes und 
weitverbreitetes Verbrechen! Wer zählt diese Betrogenen, 
die jammern, verzweifeln? Wer zählt diese Auszehrigen, 
welche die Ausschweifung für den Tod frühreif gemacht? 
Und Selbstmord? — Und wenn Gott am Ende der Tage 
jenes fürchterliche Buch öffnet in dem alles enthalten — 
und dann soll's nicht gefährlich sein! 
Aber meine Kinder sind „unschuldig und brav" 
Gut, das freut mich. Dann werden sie von selbst die 
Bekanntschaft zur Ehrensache der Familie machen, und 
wenn ihr Abends zu Bette gehen wolltet, werden sie sagen: 
Bleibet noch einige Augenblicke bei uns, sonst machen auch 
wir Feierabend, denn wir wollen nicht allein bei einander sein." 
Wenn sie aber von dieser Familiensache nichts mehr wissen 
wollen, sondern allerlei, oft sogar fromme Schliche suchen, 
um allein reden und handeln zu können, dann kommet mir 
ja nicht mit ihrer Unschuld, mit ihrer Frömmigkeit 
selbst dann nicht, wenn sie weit und breit als die frömmsten 
geachtet sind. Dann gilt hundertfach die Mahnung des 
hl. Geistes: „Eine Tochter verursacht dem Vater heimliches 
Wachen und die Sorge um sie raubt ihm den Schlaf." 
Denn, wenn ihr dann nicht wachet und sorget und kämpfet, 
daß die Bekanntschaft wahre und ganze Familiensache 
bleibe, werdet ihr nicht bloß an der Schande und dem 
Unglücke der Kinder die Hauptschuld tragen, sondern seid 
Digitalisierungsvorlage: 
Erzbischöfliche Diözesan 
-Planck-Institut für Bildungsforschung 
Dund Dobibliot
	        
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