Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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heit, womit die Ehre und das Glück von Vater und 
Mutter und Geschwistern, von Freunden und Bekannten 
auf's innigste verflochten ist. Was folgt hieraus? Also muß 
auch jede Bekanntschaft Familiensache bleiben, und darf 
niemals in eine Art von Heimlichkeiten ausarten. Hiefür 
Väter und 
nun zu sorgen ist vor allem eure Pflicht — 
Mütter. Ihr habet eine Tochter: ein Jüngling will sie 
heirathen, und besucht sie in der Woche ein, zwei Mal, 
gut, aber wo? wie lange seid ihr in der Stube bei ein¬ 
ander, gehet ihr nicht zu Bette, bis eure Tochter auch 
schläft? Betrachtet ihr es als eine Ehrensache, den künf¬ 
tigen Schwiegersohn aus dem Hause zu begleiten? Lasset 
ihr eure Tochter mit ihrem Liebhaber nirgends hingehen, 
es sei denn in Familiengesellschaft. 
Ihr habet einen Sohn, der zu einer Jungfrau geht: 
Haltet ihr Nachschau, ob dieses Verhältniß auch als 
Familiensache gehalten wird? Und wenn nicht, lasset ihr 
ihn nicht mehr hingehen? 
Aber, denket ihr, „das ist nun einmal nicht Sitte, 
so werden die wenigsten Bekanntschaften gehalten." Warum? 
Weil ihr diese Verhältnisse nicht als Familiensache betrachtet, 
sondern als Angelegenheit dieser zwei jungen Leute. Des¬ 
halb sieht es aber auch aus, wie es vielfach aussieht. - 
Wohl berühre ich unangenehm, weil ich diese Lebensfreuden 
der Jugend angreife; weil sie aber nur zu oft Anlaß der 
Sünde werden, muß es doch sein. Wenu ich euch sagte, 
„es darf überhaupt keine Bekanntschaft mehr geben," dann 
könntet ihr zürnen; wenn ich aber sage, ihr habet zu 
wachen und zu sorgen, daß für die Ehre des Hauses, für 
die Bewahrung der Unschuld, für das Glück der künftigen 
Ehe diese zwei Leute nur im Schooße der Familie mit¬ 
einander verkehren, wer kann mir da grollen, als diejeni¬ 
gen, welchen Sünde und Bekanntschaft als das Gleiche 
gilt? 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
Digtalisierungsvorlage. 
JErzbisch 
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