Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Thränen werth, aber das Traurigste von allem Traurigen? 
Sie lügen sich gegenseitig an, das sei keine Sünde. Was 
soll ich diesen Verblendeten sagen? 
Was einst der göttliche Heiland den Pharisäern: 
„Ich aber sage euch, viele werden vom Aufgang und 
Niedergang kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob 
im Himmelreiche ruhen; die Söhne des Reiches aber 
werden in die äußersten Finsternisse geworfen; dort wird 
Heulen und Zähneknirschen sein." Die Juden nämlich 
durch Abraham und die Beschneidung Söhne des Reiches 
werden ihres Unglaubens wegen verworfen, die Heiden 
hingegen kommen, glauben, werden selig. 
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In welcher Beziehung diese Worte zur Ehe und zur 
Bekanntschaft stehen, zeigt Cardinal Massaia. Dieser, vier- 
zig Jahre lang Missionär in Afrika, der erste Bischof der 
Gallas, von Leo XIII. zum Cardinal ernanut, veröffent¬ 
lichte 1885 einen Brief über die Ehescheidung. Darin 
zieht er einen Vergleich zwischen den christlichen Sekten 
Abessiniens einerseits, wo infolge der Ehescheidung das 
Sittenverderben und die Zügellosigkeit alles verwüstet, und 
dem Heidenstamme der Gallas anderseits, wo in Folge 
der Heiligkeit der Ehe das Weib unverletzlich, die Frau 
geachtet und die Tochter unbefleckt zur Ehe gelangt. 
Also ein Heidenstamm, Barbaren ohne Christus 
ohne Kirche, ohne Schule, ohne Bildung, und doch gelangt 
jede Tochter unbefleckt in den Ehestand. Diese Heiden 
werden Christen, Söhne des Reiches, gelangen in den 
Himmel, — aber so viele Katholiken? — Nicht wahr ich 
muß dieses Trauerbild nicht weiter ausmalen? 
Also entweder die Bekanntschaft zur heiligen Ehrensache 
Wählet 
der Familie machen und selig werden — oder —! 
in den Tagen eurer Jugend, aber wählet zu eurem ewigen 
Heile. Wer immer aber durch sündhafte Verhältnisse 
sündenbefleckt geworden, durch Unglück und Angst vielleicht 
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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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