Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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der Erzengel Raphael zu Tobias: „Ueber jene, welche so 
in den Ehestand treten, daß sie Gott von sich und ihrem 
Herzen ausschließen und ihre Wohllust pflegen, wie Roß 
und Maulthier, welche keinen Verstand haben — über 
solche hat der Teufel Gewalt." Um daher diesem Unglücke 
vorzubeugen, und den Gnadenreichthum Gottes als himm¬ 
lische Aussteuer zu erhalten, sorgt doch, daß ferne vom 
Geiste der Unlauterkeit jede Bekanntschaft eine heilige 
Ehrensache der Familie sei und bleibe. 
Denn nur so könnet ihr später in der Familie Würde 
und Hoheit bewahren. Denn diese erste reine Liebe im 
Strahlenglanze der Jungfräulichkeit ist wie die aufgehende 
Sonne, welche später am Himmel der Familie als Mit¬ 
tagssonne leuchtet und endlich euren Uebergang in die 
Ewigkeit wie mit glühendem Abendroth verklärt. Wenn 
aber diese erste Liebe nicht Liebe war, sondern Haß im 
Dunkel der Ausschweifung; wenn dieser Haß, den die 
Sinnlichkeit als Liebe sich vorlügt, zwei Tempel des hl. 
Geistes durch Unlauterkeit verwüstet hat, wenn vielleicht 
das erste Kind der lebende Zeuge trauriger Verirrungen 
ist, — 
wo dann eure Würde und Hoheit als Väter und 
Mütter? Wo? — Die Bekanntschaft ist also eine heilige 
Ehrensache der Familie: unter dem Dache des Vaterhauses, 
vor den Augen der Eltern und Geschwister soll das Liebes¬ 
paar in der schönsten Blüthe der reinsten Jungfräulichkeit 
für den Hochzeitstag heranreifen den Engeln und den 
- 
Menschen ein Schauspiel. 
So gerne ich auf dieser Lichthöhe mit diesen Gedanken 
schließen möchte, muß ich vorher noch mit dem menschlichen 
Elende rechnen. Ja menschliches Elend! Denn Christen, 
Katholiken vergessen im Taumel der Leidenschaft ihren 
Adel in der Herrlichkeit der heiligmachenden Gnade und 
der Unschuld, stürzen in den Tagen der Bekanntschaft in 
die Gruben der Unreinigkeit: Und das ist wohl aller 
Digitalisierungsvorlage: 
 
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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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