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und da ein Kirchenbesuch; aber im Innern ist lauter Fäul¬
niß und Leichenmoder.
Darum christliche Eltern, fanget doch mit neuem Eifer
an, euere Kinder immer und allüberall zu bewachen,
ihnen nachzufragen, sie aufzusuchen, wo es immer noth¬
wendig ist; denn nur so könnet ihr hoffen, daß sie nicht
frühzeitig an Leib und Seele verdorben werden, sondern
in aller Unschuld aufblühen, euch und sich selbst zum Glück
und Heil. Ihr aber, Jünglinge, Jungfrauen, gehet doch
euern Eltern und Vorgesetzten nicht aus den Augen, ent¬
ziehet euch nicht ihrer Wachsamkeit, außer wenn Gott der
Herr es von euch verlangt, oder was Gott verhüten möge,
wenn euere Eltern und Vorgesetzte schlecht an euch handeln
wollten. In diesem Falle fliehet die Eltern, fliehet die
Vorgesetzten und suchet anderswo ein Obdach.
Damit ihr dann diese Wahrheiten immer besser ver¬
stehet, euch tiefer einpräget, vollkommener darnach lebet,
so betet und betrachtet doch oft das Geheimniß: „Den du,
o Jungfrau, im Tempel gefunden hast." Denn so werdet
ihr vom göttlichen Heiland in Gnaden gestärkt, unter dem
Schutz und Schirm der jungfräulichen Mutter Maria und
des hl. Pflegevaters Joseph auf Erden dem Beispiele der
heiligen Familie so nachfolgen, daß ihr dieselbe dort
oben bald finden werdet, um euch immerdar zu freuen in
der Gesellschaft von Jesu, Maria und Joseph.
VIII.
Die Bekanntschaften, eine heilige Ehrensache
der Familie.
Wenn das Familienleben überall in Ordnung wäre,
so
wenn die Eltern ihre Pflichten kennten und erfüllten,
Digitalisierungsvorlage:
L
Erzbischöfliche Diözesan
(-Planck-Institut für Bildungsforschung
Dund Dombiblio