Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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welch' ein Geist herrsche in Schulen und Anstalten, welche 
sie ihrer Ausbildung wegen zu besuchen haben, — wenn 
ihr diesem nachfragtet, wäre das zu viel oder nur das 
Allernothwendigste verlangt? Oder denket ihr etwa, dies alles 
verursache zu viel Mühe und Arbeit? Aber, saget einmal, 
wer aus euch machte schon unter Thränen und Angst eine 
mühsame Tagreise wie Maria und Joseph? Wer aus 
euch brachte jemals eine Nacht zu wie Maria und Joseph 
als sie an jenem Abende das göttliche Kind nicht mehr 
hatten? Wer weinte und betete jemals nur eine halbe 
Stunde für seine Kinder, welche in später Nacht 
noch nicht heimgekommen waren? Wer ging nur einige 
hundert Schritte vom Hause weg, um wenigstens zu sehen, 
woher sie etwa kommen und in welcher Gesellschaft? Ach 
Gott, wie wirds so vielen Eltern sammt ihren Kindern 
in der Ewigkeit ergehen? Sie wollen dem Beispiele von 
Maria und Joseph nicht folgen und werden daher keinen 
Antheil haben an Gottes Herrlichkeit. 
Die Eltern haben also die schwerste Verpflichtung, 
über ihre Kinder zu wachen, wenn auch allerlei Mißhellig¬ 
keiten damit verbunden sind. Diese Sorge kann viel 
Böses verhindern, aber nicht alles, wenn nicht auch die 
Jugend das Ihrige thut. Was nun diese zu thun habe, 
wird uns klar aus der Antwort des göttlichen Knaben 
Jesus. 
Betrachtet also die Antwort des göttlichen Knaben 
„Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines 
Vaters ist?" Das sind Worte nicht des Tadels, sondern 
der Belehrung und des Trostes. Was will denn der 
Heiland damit sagen? In euerer Liebe suchet ihr mich 
mit Schmerzen; aber ihr hättet nicht so betrübt sein 
sollen; denn ihr wisset doch, wie ich euch gehorsam bin, 
wie ich aber in Allem den Willen meines himmlischen 
Vaters und all jene Thaten ausführen soll, welche er mir 
1 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
N 
Digtalsierungsvorage. 
DErzbischöfliche Diözesan 
nd Dombiblic
	        
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