Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

— 366 — 
sein, besonders mit solchen, welche von Ort zu Ort her¬ 
umziehen und ihrer Liederlichkeit wegen nirgends geduldet 
werden und mit solchen Söhnen und besonders mit solchen 
Töchtern, welche gegen den Willen der Eltern das Vater¬ 
haus verlassen haben. Wenn aber ein Familienglied oder 
ein Arbeiter bemerkt, daß ein schlechter Mensch sich ein¬ 
geschlichen, machet sofort Anzeige, um Aergernisse zu ver¬ 
hüten. Besser den Brand verhindern als löschen! 
Da ihr nun die hl. Pflicht habet, verdorbene Arbeiter 
ferne zu halten, welch furchtbare Verantwortung, wenn die 
Familie selbst die Brutstätte der Sünde wird! Wenn 
Armuth und Elend und Noth und Unerfahrenheit und 
Sinnlichkeit des Arbeiters, der Arbeiterin mißbraucht wird. 
welch greuliches Aergerniß! Wo ist eine Meerestiefe 
tief genug für solch heimtückische Verführer, daß sie den 
Mühlstein am Halse hinunter versenkt werden! Oder sind 
Verführungen, wie sie Putiphars Weib mit dem keuschen 
Joseph versuchte — seltener geworden! Wie viele Töchter 
im Dienste oder in der Lehre sind nicht mehr sicher vor 
den Vätern und Söhnen der betreffenden Familie? Und 
wenn auch nicht immer böse Werke vorkommen, — wie 
zweideutig, wie gefährlich wird nur zu oft geredet und 
gehandelt! Wenn in irgend einem Hause solch schreckliche 
Unordnung sein sollte, räume auf, räume heute noch auf, 
räume in elfter Stunde noch auf, bevor Gottes Zorn 
über dein Haus losbricht wie einst über Sodoma. 
Daß keine Aergernisse kommen, ist nothwendig, aber 
noch lange nicht genug. Denn die Arbeiter sollen in der 
Familie das gute Beispiel des täglichen Gebetes, des 
fleißigen Kirchenbesuches, der Heiligung des Sonntags, 
der guten Sitte und Ehrbarkeit vor Augen haben. Ihr 
brauchet ihnen keine Predigten zu halten, — euer Bei¬ 
spiel ist das wirksamste Wort. Aber auch ihr Dienst¬ 
boten, Gesellen, Lehrlinge, Kostgänger habet der Familie 
Digitalsierungsvortage. 
 
DErzbischöfliche Diözes: 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
ind Dombil
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer