Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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suchungen besiegen, bedürfen wir in jedem Stande be¬ 
sonderer Guaden, die man Standesgnade nennt. Aber 
ist denn Gott nicht gütig und freigebig und das gegen 
Alle? Allerdings; aber bei all dem ist ein großer Unter¬ 
schied zwischen Gnade und Gnade wie zwischen Stern und 
Stern und die Freigebigkeit Gottes hat viele Grade. 
Wenn du nämlich den Stand erwählest, den Gott für 
dich bestimmt hat, erhälst du reichlich all jene Gnaden, 
welche er mit diesem Berufe verbunden hat, damit du 
darin ganz leicht dein ewiges Heil wirken könnest; wenn 
du aber dem Rufe Gottes nicht folgest, und dir nach 
deinem Eigensinn einen Beruf erwählest, nach deinem 
Starrsinn eine verbotene Ehe eingehest, wirst du all jene 
Gnaden nicht erhalten und so schwerlich dein Heil wirken. 
Geschieht dir etwa Unrecht? Darfst du dich beklagen? 
Aber heißt es denn nicht, „wenn du nicht berufen 
bist, mache dich berufen." Wenn man also auch in der 
Standeswahl gefehlt hat, so kann man doch die Guade 
Gottes reichlich erhalten. Was ist da zu bemerken? 
Freilich soll man den Leichtsinn bei der Standeswahl 
herzlich beweinen, Gott um Verzeihung und Gnade bitten 
und so Verzeihung und Gnade finden; aber wie selten 
wird das der Fall sein? Nehmet nur den Ehestand! 
Wie Manche führt da Geld und Wollust und Leichtsinn 
und Uebermuth und Eigensinn zusammen, die nach Gottes 
Plan nie hätten zusammen kommen sollen? Sie sind 
nicht berufen, aber machen sie sich etwa berufen oder 
stürzen sie gewöhnlich von Irrthum zu Irrthum, von 
Sünde zu Sünde, von der Abneigung zum Ehebruche, 
zum Unfrieden, zum Krieg, zur Scheidung, zur Wieder¬ 
verheirathung? Wohin werden sie aus all diesen Ver¬ 
irrungen einst hinstürzen, und vielleicht ihre Kinder mit 
ins Verderben reißen? 
Hiermit will ich natürlich nicht gesagt haben, daß 
ligitalisierungsvorlage: 
L 
Erzbischöfliche Diözesan 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
D 
nd Dombibliott 
N
	        
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