Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Aber was hat denn die Ewigkeit mit meinem Stand 
und Beruf zu thun? Ich habe bei meiner Standeswahl 
einzig darauf zu sehen, wie ich auf dieser Welt am besten 
durchkomme, ohne viel Arbeit mein Brot verdiene und 
reich werde, wie ich zu Ehren und Aemtern gelauge und 
das Leben mit all' seinen Freuden vollkommen genieße. 
So denkt und handelt die Welt und rennt so in das 
sichere Verderben schon für diese kurze Zeit. Denn be¬ 
trachtet nur Stand und Beruf im Lichte der christlichen 
Lebensweisheit. 
Was ist denn unsere Bestimmung? Gott zu dienen 
und so unsere Seele zu retten und selig zu werden; um 
Gott zu dienen und selig zu werden, müssen wir die 
Gebote halten nach dem Worte Christi: „Willst du zum 
Leben eingehen, halte die Gebote." Allerdings sind die 
Gebote Gottes immer und überall die gleichen; aber 
deren Benbachtung ist nicht in jedem Stande gleich 
schwierig; denn nicht jedem Stande legen sie gleich viele 
und gleich schwierige Verpflichtungen auf. 
Nehmet zuerst nur die Vorbereitung zum Stand und 
Beruf. Sind da überall gleich große Gefahren? Ob 
dein Sohn und deine Tochter in deinem Hause oder in 
der großen Welt da draußen sich für die Zukunft vor¬ 
bereite — ist das gleichgültig? Wenn dein Sohn und 
deine Tochter mitten unter feinen oder groben Aerger¬ 
nissen für ihren Beruf sich einige Armseligkeiten von 
Bildung und Kenntnissen erwerben, werden sie nicht regel¬ 
mäßig um Glaube und Sitte betrogen? Man hat ja 
Beispiele. Diese unglücklichen Leute mögen noch einen 
gewissen äußern Anstand — meinetwegen feine Manieren 
besitzen, aber nirgends in der hl. Schrift steht geschrieben, 
daß Anstand und Manieren hinreichen, um selig zu werden, 
sondern überall wird der Glaube und die gewissenhafte 
Beobachtung der Gebote auch des sechsten und siebenten 
verlangt. 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
M 
Digitalisierungsvorlage: 
flic 
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