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fragt er hochbegeistert: „Was ist sein Gut und seine
Schöne? Das Getreide der Auserwählten und der Wein,
aus dem Jungfrauen sprossen?" Was ist das Getreide
der Auserwählten? Das Fleisch Christi, das die Seelen
stärkt und den Leib heiliget. Was ist dieser Wein? Der
heilige Kelch seines Blutes, der die Jugend berauscht und
begeistert, den hl. Kampf für ihre Unschuld auch gegen
sieben böse Geister und alle Verführer siegreich zu
schlagen.
Das könnt ihr täglich bestätiget sehen. Oder warum
haßt die Welt diejenigen, welche die hl. Kommunion öfter
empfangen? Sie weiß nur zu gut, daß an all diesen
der Würgengel vorbeigehen muß. Wenn man ferner die¬
jenigen, welche anfangen, mit dieser Sünde sich zu ver¬
unreinigen, welche in bösen Gelegenheiten leben, unerlaubte
Verbindungen unterhalten, wenn man solche und ähnliche
Sünder und Sünderinnen fragte, „warum geht ihr so
selten zur hl. Kommunion" — was müßten sie im Falle
der Aufrichtigkeit darauf antworten? „Wollten wir die
hl. Kommunion öfter und würdig empfangen, müßten wir
mit der Sinnenlust, mit verdorbenen Menschen einen
Kampf auf Tod und Leben anfangen und durchkämpfen,
müßten wir mit dieser Lieblingssünde ernstlich brechen.
Denn ein unreiner Leib und das jungfräuliche Fleisch und
Blut des Gottmenschen vertragen sich nicht." So müßten
diese Sünder antworten, wenn sie aufrichtig sein wollten
und müßten leider Gott noch beifügen — für jetzt
denken wir noch an keine gründliche Bekehrung — für
jetzt wollen wir noch nicht gesunden, für jetzt wollen wir
noch nicht als vielgeliebte Kinder Gottes, wie es Heiligen
ziemt, in Unschuld wandeln, deshalb bleiben wir jetzt dem
Tische des Herrn ferne (ad. Eph. V). Doch was führe
ich den Beweis aus dem täglichen Leben in seinen trau¬
rigen Erscheinungen, während großartige Beispiele und
Thatsachen zur Verfügung stehen.
Digitalisierungsvorlage:
S
DErzbischöfliche Diözesan
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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