Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Kinde muß man Ehrfurcht haben und sich in Obacht 
nehmen!" Aber sie verstehen das Gesagte nicht." Mag 
sein, aber sie sprechen es nach, kommen zu andern Kindern, 
die schon mehr verstehen und erhalten vielleicht die Erklärung. 
Sie verstehen das Gesehene nicht. Mag sein, aber sie 
ahmen es nach, allerdings im Anfang ohne Sünde 
aber dabei geht die Scham verloren. So hat man dann 
jene frühreifen Kinder, welche oft mit 10, mit 12 Jahren 
wissen und treiben, was unsere heidnischen Vorfahren mit 
20 Jahren noch nicht kannten. 
Aber früher oder später werden sie doch Alles er¬ 
fahren. Früher oder später? Ist das etwa gleichgültig? 
Je früher desto schlimmer, je später desto besser. Denn 
je zarter die hl. Scham ausgebildet, je stärker das 
Gnadenleben entwickelt, je mehr der Verstand im Glauben 
erleuchtet, je reiner das Herz durch das hl. Sakrament 
der Buße, je stärker der Wille durch die hl. Communion, 
desto entschiedener wird die Jugend zur Zeit der Ver¬ 
suchung und Gefahr ausrufen: Weiche von mir Satan! 
Daher haltet doch von euern Kindern alles ferne, 
wodurch die hl. Scham geschwächt werden könnte. Keiné 
Vorsicht ist da zu groß. Ein junger Mensch pflegte nach 
seiner Bekehrung warnend zu erzählen, daß in seiner 
Kindheit einer seiner Kameraden in der Schule auf eine 
den Anstand sehr verletzende Weise bestraft worden sei. 
Dieser Vorfall habe sein Schamgefühl derart verletzt, daß 
dieser Augenblick der Anfang all seiner sittlichen Verir¬ 
rungen geworden sei. Um was handelte es sich? Um 
eine Bestrafung. Sollte diese nicht auch andere vom 
Bösen abschrecken? Allerdings: aber der Anstand wurde 
dabei verletzt, und mit ihm das Schamgefühl, mit diesem 
die Unschuld. Wenn nun eine Bestrafung so verhängnis¬ 
voll werden kann — was erst andere Sachen? — Deshalb 
will und muß ich da besondere Winke geben. Kleidet die 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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Digtalsierungsvorlage: 
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