Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Größe! Ja selbst wenn er im hl. Zorne gegen Sünde 
und Unordnung sich erheben muß, wie einst der Heiland, 
als er mit Stricken die Tempelschänder vor sich her 
jagte — entfaltet er nur Hoheit und Würde. Diese 
Männer sind wirklich groß, und haben deshalb nicht 
nothwendig, sich aufzublähen und mit Kleinigkeiten zu 
prahlen, Zeitungslob zu betteln, wie es die kleinen Gern¬ 
Groß treiben; sie sind wirklich groß und suchen deshalb 
nicht Würden, nicht Aemter, nicht Auszeichnungen; sondern 
sie müssen vielmehr gesucht werden und gestoßen und ge¬ 
drängt, bis sie ein Amt, eine Stelle übernehmen; sie sind 
wirklich groß, und kennen deßhalb keine Schmeichelei und 
Kriecherei, sondern auch Großen und Mächtigen und 
Reichen und Vornehmen gegenüber bewahren sie sich die 
volle Freiheit des Wortes und der That — sie sind 
wirklich groß und verkehren am liebsten mit Armen, mit 
Niedern, mit Verlassenen, mit gewöhnlichen Arbeitern und 
verlieren dabei nichts an Adel, sondern gewinnen nur 
an Hoheit. 
Doch, um viele andere Züge zu übergehen, wessen 
ist dies Bild? Ist es nicht das Bild Gottes, nicht das 
Bild Christi, von der Ehrfurcht in der Menschenseele 
ausgemalt? Wenn daher die Jugend allgemein und 
kräftig in der Ehrfurcht erzogen wird, welche Umwand¬ 
lung muß in den Familien, in den Gemeinden, in den 
Völkern vor sich gehen? Damit wir nun noch tiefer in 
diesen so hochwichtigen Gegenstand eindringen, wollen 
wir die Erziehung ohne Ehrfurcht betrachten — wenn 
eine solche überhaupt möglich ist. 
Was ist denn der Gegensatz der Ehrfurcht? Die 
Verachtung. Wer keine Ehrfurcht mehr hat vor Gott, 
vor Christus, vor der hl. Kirche, vor den hl. Sakramenten, 
vor den Priestern, vor den Eltern, vor Tugend und Recht, 
der ist vielleicht einige Augenblicke gegen dies Alles gleich¬ 
Digitalisierungsvorlage: 
 
DErzbischöfliche Diözesa 
ix-Planck-Institut für Bildungsforschung 
Dombil
	        
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