Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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gemeinsten Arbeiten hatten. Wo aber der Glaube an 
Christus verschwunden, oder wo bei äußerlichen Formen 
der Frömmigkeit der wahre christliche Geist fehlt, scheinen 
jene Arbeiten manchen Leuten ihrer Stellung und ihrem 
Adel nicht mehr zu entsprechen. Die wahren Begriffe des 
Adels und der Größe haben wir vielfach verloren und 
daher auch die wirksamsten Mittel der Abtödtung und 
Selbstverleugnung. Arbeit ist also ein vortreffliches Mittel, 
die Kinder in der Abtödtung zu üben; aber ebenso heilsam 
und nothwendig die Mäßigkeit in Speis und Trank, die 
Bescheidenheit in der Kleidung. 
Weil nämlich, wie der hl. Paulus (R. III, 14) 
lehrt, nichts die. Sinnlichkeit zur Erregung böser Gelüste 
derart pflegt, wie die Unmäßigkeit im Essen und Trinken 
hat die Erziehung diesem Punkte eine besondere Aufmerk¬ 
samkeit zu schenken. Nur wenige aber nothwendige An¬ 
deutungen. In Bezug auf Genuß von Speis und Trank 
muß feste Ordnung und Zeit bestimmt sein. Gesunde 
Kinder sollen sich mit der Mahlzeit am Morgen, Mittag 
und Abend begnügen; daneben kann man ihnen am Vor¬ 
und Nachmittag noch ein Stück Brot geben. Alles andere 
ist vom Bösen und für die Zukunft des Kindes verhäng¬ 
nißvoll. 
Wenn euch die Kinder diese oder jene Speise oder 
Leckereien ertrotzen wollen, so gebet doch niemals nach. 
Ferner hütet euch, die Sinnlichkeit durch die Sinnlichkeit 
zu besiegen, wie es kurzsichtige Eltern oder Basen nur 
zu oft thun. Ein Kind ist nicht fleißig, hat Abscheu vor 
einer Arbeit, macht ein saures Gesicht: Da ist die Ruthe 
oder Fasten nothwendig; aber dafür verspricht man dem 
Kinde, wenn es brav und artig sei — was? Zucker und 
Süßigkeiten! Daß heißt den Teufel durch den Teufel 
austreiben, die Sinnlichkeit durch die Sinnlichkeit bekämpfen. 
Diese Kinder, welche um ihr Leckermaul zu befriedigen, sich 
Digtalsierungsvorage. 
L 
Erzbischöfliche Diözesan 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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