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Wie weit sind wir gekommen? Der Feind säet
Unkraut, nicht während die Leute schlafen, sondern ruhig
zusehen, nicht während sie ruhig zusehen, sondern sogar
mithelfen. Was ist daher schreiende Nothwendigkeit ge¬
worden? Ohne Rücksicht auf allerlei Parteien und Zei¬
tungen, ohne Rückhalt für die eigene Person auf die all¬
gemeine Gefahr hinzuweisen, die Kunst der christlichen
Selbstverläugnung bei der Erziehnng mit apostolischem
Freimuthe zu verkünden.
Denn sollen enere Kinder in der Nachfolge Jesu
Christi für den Himmel heranreifen und nicht durch Pflege
der Sinnlichkeit für die Hölle heranfaulen, ist die beständige
Abtödtung und Selbstverleugnung die Grundbedingung.
Oder warum mahnt der Heiland: Willst du mein Schüler
sein, nimm das Kreuz auf dich, verleugne dich selbst und
folge mir nach. Warum mahnt der hl. Paulus: „Pfleget
nicht die Sinnlichkeit zu Erregung der Lüste, sondern
ziehet an unsern Herrn Jesum Christum! Traget die
Abtödtung Christi an euerm Leibe. Oder gilt dies
Gesetz nicht für die Kinder, nicht für die Jugend? Der
Antheil des Heilandes in seiner Kindheit und Jugend
ist Armuth, Entbehrung, Verfolgung, Flucht, zurück¬
gezogenes Leben bei anstrengender Arbeit in der Werkstatt
seines Nährvaters. Er hatte diese Mittel der Abtödtung
nicht nothwendig; denn er war die Heiligkeit selbst; aber
wir hatten dies Beispiel überaus nothwendig, denn nur
wenige wollen die Nothwendigkeit der Abtödtung begreifen
Daher, christliche Eltern, habet ihr die heiligste Pflicht,
in den zarten Kindern die Sinnlichkeit zu bekämpfen,
dieselben an Entsagung und Entbehrung zu gewöhnen,
damit die bösen Lüste nicht erregt werden. So werden
sie dann in ihrer Jugend und im reifern Alter euere
Freude und euer Trost werden und bleiben. Denn im
Glanze der Unschuld und im Wohlgeruche aller Tugenden
werden sie selbst die Freude der Engel sein.
Dgtalsserungsvolage.
L
Erzbischöfliche Diözesan
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
und Dombil
jothe
M